Linux-Migration rettet Eigenentwicklung

20.10.2005
Von Nina Borgner

Die Probleme mit der Maschine warfen den bis dahin straffen Projektplan um: Noch im Dezember entschied das Team, die IBM-Hardware mit z/Linux einzutauschen - gegen eine Intel-basierende Maschine mit Suse Linux. Auf diesem System wurden die Programme zum Laufen gebracht. Heute ersetzt ein handelsüblicher Server für 5000 Euro den ehemaligen Großrechner. Im Februar 2005 begannen die neuen Integrationstest, und im Mai wurde die Produktion aufgenommen.

Für Henschel und Brauer hat sich die Risikobereitschaft gelohnt. Sie sind aus dem Teufelskreis ausgebrochen, in dem sich viele IT-Leiter heute noch bewegen: Großrechnerprobleme werden mit dem Kauf eines neuen Großrechners gelöst, Probleme der Großrechnersoftware mit dem Kauf neuer Großrechnersoftware. Dass bei der Umstellung auf Linux die funktionsoptimierte Anwendungssoftware erhalten blieb, ist für das Unternehmen ein Glücksfall.

Der User merkt nichts

Die rund 1400 Mitarbeiter des Einrichtungshauses haben die Migration kaum bemerkt. "Sie haben am Morgen nach der Scharfschaltung ihren Bildschirm eingeschaltet, einmal ihre IP-Adresse neu eingegeben - und das war’s", konstatiert Henschel, "für den Benutzer sieht das System eins zu eins so aus wie vorher." (qua)