Linux-Migration rettet Eigenentwicklung

20.10.2005
Von Nina Borgner

Im Februar 2004 fiel der Startschuss für die Umstellung auf z/Linux, im folgenden August begann das Migrationsteam mit den Integrationstests. Die eigentliche Übertragung war also bereits abgeschlossen, als im Oktober plötzlich Probleme auftauchten.

Travert-Gründer und -Chef Ernst Schierholz erinnert sich: "Bei den Umstellungsarbeiten stellten wir fest, dass die neue z/800, die das Unternehmen gerade für eine sechsstellige Summe gekauft hatte, unter z/Linux keine Leistung brachte." Sobald sich mehrere Linux-Systeme den Prozessor teilen mussten, knickte die Rechnerleistung ein. "Schon beim dritten User hat die Maschine gestreikt", bestätigt Henschel.

Projektsteckbrief

Projektart: Funktionsidentische Migration der Warenwirtschaft von OS/390 auf Linux.

Branche: Handel, Einrichtungshaus.

Zeitrahmen: Von Februar 2004 bis Mai 2005.

Stand heute: Läuft produktiv.

Produkte: Automatisches Migrationswerkzeug "Rulaman" von Travert, Suse Linux.

Dienstleister: Travert GmbH.

Ergebnis: Jährliche Einsparungen von 442 000 Euro.

Herausforderung: Hardware und Linux-System mussten während des Projekts ausgetauscht werden.

Für dieses Malheur konnte der CIO keine Verantwortung übernehmen: "Wir hatten zwar die technische Machbarkeit geprüft, aber ob die Rechnerleistung ausreichen würde, konnten wir vorab nicht testen", erläutert er, "hier mussten wir uns auf die Berechnungen der Hardwarelieferanten verlassen, die unser System und das Transaktionsvolumen kannten."

Raus aus dem Teufelskreis