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Linux-Labor der IT-Schwergewichte eröffnet

24.01.2001
Das Open-Source Development Lab (OSDL) soll den Einsatz von Linux in Unternehmen fördern. Zu den Sponsoren des Labors gehören Hewlett-Packard, Intel, IBM und NEC sowie alle großen Linux-Anbieter.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am heutigen Mittwoch wird in Beaverton, Oregon, das im August 2000 angekündigte Open-Source Development Lab (OSDL) eröffnet, das Linux-Entwicklern den Zugang zu Hochleistungsrechnern und anderer Highend-Hardware geben soll, an die sie normalerweise nicht herankommen. Damit wollen die Sponsoren des Projekts den Einsatz des offenen Betriebssystems in Unternehmen fördern.

Das Entwicklungszentrum wird von 19 IT-Unternehmen unterstützt, die für die kommenden zwei Jahre zunächst 24 Millionen Dollar zur Verfügung stellen. Zu ihnen gehören Hewlett-Packard (HP), Intel, IBM, Computer Associates, NEC, Hitachi, Mitsubishi, Dell und Silicon Graphics. Auch die großen Linux-Anbieter Red Hat, VA Linux Systems, Caldera Systems, Suse, Lynuxworks sowie die fusionswilligen Firmen Turbolinux und Linuxcare sind vertreten. Nicht mit im Boot sind Sun Microsystems und Microsoft, die Linux skeptisch gegenüber stehen. Gerade Steve Ballmer, Chef der Gates-Company, hatte das offene Betriebssystem vor kurzem zur größten Bedrohung für Microsoft erklärt (Computerwoche online berichtete).

Für die Schaffung des Labors gab es zwei Gründe, wie Bruce Perens, Linux- und Open-Source-Stratege bei HP, ausführt: "Wir liefern dem individuellen Linux-Entwickler die Ressourcen, die er sich selbst nicht leisten kann. Zudem stellen wir eine Umgebung zur Verfügung, die den Gegebenheiten bei einem Großanwender entspricht."

Zwei Projekte werden bereits vorbereitet, erklärt Labordirektor Tim Witham: Zum einen soll Linux für Server mit bis zu 16 CPUs angepasst werden, zum anderen soll das Linux TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) der Instant-Messaging-Software "Jabber" von gegenwärtig 20.000 auf über 64.000 gleichzeitige Anwender aufgebohrt werden.