Open-Source- und Linux-Rückblick für KW 09

Linux-Kernel 4.0, Vivid Vervet und VLC 2.2.0

03.03.2015
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Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Linus Torvalds hat grfragt, ob der nächste Kernel 3.20 oder 4.0 heißen soll. Mit Ausgabe von Kernel 4.0-rc1 ist die Frage beantwortet.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Open-Source und Linux in Kalenderwoche 10. Ab sofort sind erste Beta-Versionen von Ubuntu 15.04 verfügbar.

The Document Foundation hat eine erste Wartungs-Version von LibreOffice 4.4 zur Verfügung gestellt. Die Linux-Distribution für den Schutz der Privatsphäre, Tails, wurde in Version 1.3 zur Verfügung gestellt.

VLC 2.2 "WeatherWax" ist fertig. Das Android-basierte Console OS ist als Entwickler-Version für alle freigegeben.

Linux-Kernel 4.0 kommt

Auf Google Plus hat Linu-Vater Linus Torvalds die Frage gestellt, ob der nächste Kernel 3.20 oder 4.0 heißen soll. Es solle nicht wieder zu einem 2.6.39 kommen.

Über 29.000 Menschen haben abgestimmt und so viele wollte Torvalds eigentlich gar nicht. Er beugt sich aber der Mehrheit, denn 56 Prozent haben sich für Kernel 4.0 entschieden. In der Zwischenzeit gibt es auch schon einen Kernel 4.0-rc1.

Der große Versions-Sprung ist auch gar nicht unberechtigt. Linux-Kernel 4.0 wird eine Funktion mit sich bringen, die sich Live-Patching nennt. Damit lässt sich der Linux-Kernel im laufenden Betrieb aktualisieren.

Ubuntu 15.04 "Vivid Vervet" Beta 1

Von diversen Abkömmlingen der Linux-Distribution Ubuntu gibt es erste Beta-Versionen des im April erscheinenden Betriebssystems Ubuntu 15.04 "Vivid Vervet". Es handelt sich dabei nicht um eine LTS-Version. Dennoch ist 15.05 eine spannende Version, was vor allen Dingen für die Abkömmlinge gilt.

Kubuntu 15.04 wird KDE Plasma 5 als Desktop-Umgebung mit sich bringen. Ubuntu GNOME 15.04 stellt eine experimentelle Wayland-Sitzung zur Verfügung. Xubuntu 15.04 setzt auf Xfce 4.12 und Ubuntu Mate ist erstmalig ein offizieller Ableger.

Für Ubuntu selbst gibt es keine erste Beta-Version. Eine Testausgabe folgt hier später. Interessierte können sich aber einen Daily Build herunterladen. Abbilder für Ubuntu Cloud 15.04 gibt es aber als Beta.

LibreOffice 4.4.1

LibreOffice 4.4.1 ist die erste Wartungs-Version der 4.4-Serie. Gegenüber LibreOffice 4.4.0 haben die Entwickler eigenen Angaben zufolge über 100 Bugs ausgebessert. Die aktuelle Version finden Sie wie üblich im Download-Bereich der Projektseite. Es gibt Versionen für Linux, Windows und Mac OS X.

Tails 1.3

Tails steht für The Amnesic Incognito Live System und ab sofort ist Version 1.3 verfügbar. Bei dieser Distribution wird sämtlicher Datenverkehr durch das Tor-Netzwerk geleitet. Somit kümmert sich Tails um die Privatsphäre des Anwenders.

Neu ist unter anderem die Bitcoin Wallet Electrum. Der Tor Browser kann nur noch auf einen bestimmten Ordner zugreifen. Das ist aus Security-Gründen so gewollt. Möchte man nun eine Datei via Browser hochladen, muss man diese zunächst in den gleichnamigen Ordner Tor Browser kopieren oder verschieben. Dieser befindet sich im Home-Verzeichnis. Sie können die aktuelle Version von der Homepage beziehen.

VLC 2.2.0 "WeatherWax"

VLC ist ohne Zweifel einer der beliebtesten Multimedia-Player. Nun haben die Entwickler Version 2.2 für Linux, Mac OS X und Windows zur Verfügung gestellt.

Die Entwickler verwenden nun sowohl in der Desktop-Versionen, als auch in den mobilen Varianten für Android und iOS libVLC als Kern-Komponente für Audio und Video. Damit kann die Software so gut wie alles abspielen. Es gibt außerdem signifikante Verbesserungen für die Unterstützung von UltraHD-Video-Codecs. VP9 und H.265 sind damit gemeint. VLC 2.2 bringt noch viele weitere Neuerungen mit sich.

Der Ausblick auf VLC 3.0.0 ist ebenfalls spannend. Dann wird es Untersützung für ChromCast geben, zumindest teilweise.

Console OS für alle

Console OS wurde via Kickstarter finanziert und das Betriebssystem basiert auf Android. Allerdings ist es für die Installation auf einem normalen PC ausgelegt. Laut eigenen Angaben ist es in der Lage, bene Windows 8.1 zu koexistieren. Sie können es via Dual-Boot starten.

InstaSwitch soll die Killer-Funktion werden. Damit planen die Entwickler, zwischen nativen Windows- und Android-Apps hin- und herspringen zu können. Weiterhin ist es möglich, zwei Android-Apps nebeneinander laufen zu lassen. Weitere Informationen und einen Download-Link finden Sie auf der Projektseite. Um Console OS herunterladen zu können, müssen Sie sich allerdings registrieren.