Linux-Experten sind jung und günstig

17.06.2004
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Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Im Freiberuflermarkt werden zunehmend IT-Profis mit Linux-Kenntnissen gesucht, vor allem im Raum Frankfurt und München. Sie sind im Schnitt nicht nur jünger als ihre Kollegen, sondern hinsichtlich der Stundensätze teilweise auch deutlich günstiger.

Auch wenn Projektanfragen an Linux-Spezialisten im Vergleich zu den anderen Experten seltener sind, so ist die Nachfrage nach Profis, die sich mit dem freien Betriebssystem auskennen, über die vergangenen Monate und Jahre generell deutlich gestiegen. Im Mai 2003 beispielsweise bezogen sich nur 2,96 Prozent der 1829 in jenem Monat geschalteten Anfragen auf Freiberufler mit Linux-Skills, im abgelaufenen Monat waren es dann schon 3,6 Prozent von 4404 Anfragen.

Zugenommen hat auch die Zahl der bei Gulp eingetragenen Linux-Profis. Vor zwei Jahren gaben 6683 der damals über 30500 im Projektportal gelisteten Freiberufler an, Linux-Know-how zu besitzen, knapp 530 bezeichneten sich als Experten. Im Mai 2004 bescheinigten sich bereits über 8950 IT-Profis Kenntnisse des Open-Source-OS und 665 ordneten sich als reine Linux-Experten ein.

"Es fällt auf, dass Linux-Spezialisten jünger und billiger sind als ihre Kollegen," kommentiert Stefan Symanek von Gulp die Sachlage. Verlangten die Solaris-Fachleute im Mai durchschnittlich 68 und die Unix-Experten 65 Euro, so wollten die Freiberufler mit Linux-Kenntnissen nur 60 Euro die Stunde. Günstig waren auch die Microsoft-Profis mit einer Forderung von 62 Euro pro Stunde.

Linux-Experten verlangen mit durchschnittlich 60 Euro die Stunde teilweise deutlich weniger Honorar als ihre Kollegen anderer Disziplinen. (Quelle: Gulp)
Linux-Experten verlangen mit durchschnittlich 60 Euro die Stunde teilweise deutlich weniger Honorar als ihre Kollegen anderer Disziplinen. (Quelle: Gulp)

 

 

 

 

 

 

Die bei Gulp geführten Linux-Experten sind durchschnittlich 37,4 Jahre alt, wobei bereits 18,5 Prozent von ihnen in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen zu finden sind. Von den Unix- und Solaris-Kennern sind lediglich knapp 14 beziehungsweise 15,2 Prozent in der Altersgruppe 25 bis 29 vertreten. Im Durchschnitt variieren die Vertreter der einzelnen Disziplinen jedoch wenig: So sind die Microsoft-Profis 37,7 Jahre alt und Solaris- und Unix-Kenner zählen 38,3 beziehungsweise 38,8 Jahre.