Open Source Software auf der CeBIT

Linux-Desktops: Gut genug für Unternehmen?

19.02.2008
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Linux-Desktops auf der CeBIT

Ein Spiegel dieser Situation ist auch die CeBIT. Der Linux-Desktop ist zwar präsent, steht aber nicht im Fokus. Enterprise-Angebote, die mit entsprechenden Wartungsverträgen hinterlegt werden können, findet der interessierte Besucher nur bei Novell (Halle 2, Stand B20). Red Hat und Canonical selbst sind nicht in Hannover vertreten. So bleibt es den kleineren Systemhäusern und Integratoren überlassen, das Open-Source-Betriebssystem in den verschiedenen Ausprägungen als Client-OS zu präsentieren. Die Vertreter von Debian als reines Community-Projekt hingegen sind im Linux-Park auf der Messe zu finden. Mit Xandros findet sich ein weiterer Linux-Anbieter auf der Messe (Halle 5, Stand G57), der auch im Bereich der Enterprise-Desktops eine Lösung namens "Xandros Professional Desktop" anbietet. Allerdings dürfte das Hauptinteresse an der Xandros-Distribution weniger am Xandros-Stand zum Ausdruck kommen, sondern vielmehr beim Hardwarehersteller Asus (Halle 26, Stand D39). Das Unternehmen hat im Januar mit dem "Eee PC" ein sehr kleines und preiswertes Subnotebook mit vorinstalliertem Linux auf den deutschen Markt gebracht. Darauf werkelt eine speziell angepasste Version von Xandros, die von einer 4 GB großen Solid-State-Disk geladen wird. Mit einer Bildschirmdiagonale von sieben Zoll und einem Verkaufspreis von rund 300 Euro ist der Linux-Winzling zwar kaum für den harten Unternehmenseinsatz gedacht, kann aber dennoch durch sein ordentliches Design und den Formfaktor Begehrlichkeiten bei Management und Außendienst wecken. Wer sich mit dem Linux-Desktop in der Praxis befassen will, kann wie schon die Jahre zuvor den Stand des deutschen Vorzeigeanwenders besuchen. Die bayerische Landeshauptstadt München ist in Halle 5, Stand G60/3, präsent.