Open Source Software auf der CeBIT

Linux-Desktops: Gut genug für Unternehmen?

19.02.2008
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.
Während Linux sich als Server-Betriebssystem etabliert hat, kommt es im Desktop-Bereich nicht richtig in Fahrt. Diese Entwicklung zeigt sich auch auf der CeBIT 2008.

Das Open-Source-Betriebssystem Linux hat sich seit geraumer Zeit einen festen Platz in den Rechenzentren neben Unix und Windows erobert. Im Gegensatz dazu wird der Markt für Notebooks und Desktops von verschiedenen Windows-Versionen beherrscht. Laut den Marktforschern von Forrester Research sind weltweit 97 Prozent der Clients in den Unternehmen mit Windows 2000, Windows XP oder auch schon mit Windows Vista bestückt. Ein Prozent des Kuchens kann Apple für sein MacOS verbuchen, zwei Prozent gehen auf das Konto der verschiedenen Linux-Distributionen. Hier stechen laut Forrester vor allem Novell mit dem Suse Linux Enterprise Desktop und Red Hat mit Enterprise Linux hervor. Eine zunehmend große Rolle spielt auch der Debian-Ableger Ubuntu des südafrikanischen Anbieters Canonical.

Verhaltene Marktprognosen

Trotz aller Trends hin zu Open-Source-Software, die die verschiedenen Marktbeobachter zu erkennen glauben, scheint sich der Linux-Desktop im Unternehmen nicht mit rasender Geschwindigkeit zu verbreiten. So erwartet zum Beispiel Gartner für 2008 einen weltweiten Umsatz mit Linux-Desktops in Höhe von knapp 470 Millionen Dollar. Für Linux-Server rechnen die Auguren mit einem Umsatz von rund 1,57 Milliarden Dollar. Windows auf dem Desktop und auf mobilen Endgeräten hingegen wird laut Gartner in diesem Jahr über 14,3 Milliarden Dollar in die Kassen der Anbieter spülen.

Auffällig ist, dass Europa - sonst der Nutzung von Open-Source-Software eher aufgeschlossen - beim Einsatz von Linux auf dem Desktop im Vergleich zu den USA zurückhaltend ist. Während jenseits des großen Teichs Linux und Mac OS je ein Prozent der installierten Unternehmens-PCs antreiben, kommen beide Betriebssysteme zusammen in Europa gerade einmal auf ein Prozent. Allerdings stellt Forrester fest, dass das prinzipielle Interesse der Unternehmen an Linux-Desktops groß ist.