Die beste Desktop-Umgebung für Linux?

Linux-Desktop KDE 4.0.0 im Härtetest

31.01.2008
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

Oxygen – das neue Gewand

KDE 4 bringt mit dem Oxygen-Stil ein neues Aussehen mit sich. Dieser Umstand beeinflusst das komplette „Look and Feel“ des neuen Desktop-Managers. Oxygen ist wirklich gelungen und darf als sehr elegant bezeichnet werden. Laut eigener Aussage der Entwickler war das Ziel, eine neue Anwendererfahrung zu erschaffen. Diese Mission war erfolgreich.

Gutes Aussehen: Das neue „Look & Feel“ darf sich durchaus sehen lassen.
Gutes Aussehen: Das neue „Look & Feel“ darf sich durchaus sehen lassen.

Der Dateimanager Dolphin und Kfind

Dolphin ersetzt Konqueror als Dateimanager. Mit KDE 4.0 wird Konquerer „nur“ noch zum Webbrowser. Dolphin fühlt sich ein wenig wie GNOMEs Nautilus an, bietet aber mehr Funktionen. Darüber hinaus dürfte er etwas innovativer und anwenderfreundlicher sein. Komfortabel ist die Vorschau-Funktion. Diese müssen Sie nur lästigerweise erst manuell einschalten. Des Weiteren können Sie Dateien kommentieren und bewerten. Zusätzlich steht ein Tag-System zur Verfügung. Sie können eigene Tags erstellen und diese den Dateien zuweisen, was mehr Übersicht im Datenwust verspricht. Kubuntu 7.10 „Gutsy Gibbon“ setzt übrigens Dolphin schon unter KDE 3.x ein.

Freundlicher Delphin: Dolphin hat gegenüber Konqueror klare Vorteile.
Freundlicher Delphin: Dolphin hat gegenüber Konqueror klare Vorteile.

Die Suchfunktion Kfind wurde ebenfalls gründlich überarbeitet, vor allem die Filterfunktion. Seien es bestimmte Meta-Informationen oder Dateitypen: Die Suchfunktion lässt keine Wünsche offen.

Nach Herzenslust filtern: Der Suchfunktion spendierten die Entwickler viele neue Funktionen.
Nach Herzenslust filtern: Der Suchfunktion spendierten die Entwickler viele neue Funktionen.

Derzeit noch relativ fehlerbehaftet ist das Einbinden von Windows-Freigaben. Es funktioniert zwar, aber alles andere als zuverlässig; im Test traten häufig Fehlermeldungen auf. Es gelingt zwar, noch eine neue Netzwerkfreigabe zu kreieren, aber ein Klick auf diese schlägt in der Regel fehl. Aus irgendeinem Grund versucht der Dateimanager, den Namen der Netzwerkverbindung anzuhängen. Somit ist diese Funktion derzeit als eher unbrauchbar zu deklarieren. Tippt man den Pfad manuell ein, funktioniert es.

Nachbesserungsbedarf: Mit heterogenen Netzwerken haut es unter KDE 4 und Dolphin noch nicht reibungslos hin.
Nachbesserungsbedarf: Mit heterogenen Netzwerken haut es unter KDE 4 und Dolphin noch nicht reibungslos hin.