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Linus Torvalds gibt Linux-Kernel 2.6.0 frei

18.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit der Version 2.6.0 bringen die Entwickler um Linus Torvalds und Andrew Morton das erste große Linux-Kernel-Update seit der im Januar 2001 veröffentlichten Variante 2.4.0 heraus. Damit erscheint der Kernel termingerecht, obwohl die letzten Fehler der Testversion 11 Torvalds zufolge schwierig zu analysieren waren. Einer trat zum Beispiel nur auf, wenn das System Multi-CPU-Rechner mit fehlerhaften Festplatten betrieb.

Experten zufolge hat Linux mit Kern 2.6 das Potenzial, neue Märkte zu erschließen. So lässt sich das Open-Source-System erstmals auf bis zu 32 CPUs skalieren. Mit dem Kernel 2.4 ist bereits bei acht Prozessoren Schluss. Anwender, die den neuen Kernel nicht selbst in bestehende Installationen implementieren wollen, sondern sich lieber auf fertige Linux-Distributionen verlassen, müssen sich allerdings noch gedulden, bis sie in den Genuss der neuen Funktionen kommen. Red Hat will sie erst mit seinem "Enterprise Linux 4" integrieren, das für 2005 angekündigt ist. Anwender, die den neuen Kernel nutzen wollen, verweist der Hersteller an sein Open-Source-Projekt Fedora. "Fedora Core 2" mit dem Kernel 2.6 ist voraussichtlich ab April 2004 verfügbar.

Weniger Berührungsängste hat Suse. Der Nürnberger Anbieter plant, den neuen Kernel mit seinem "Enterprise Server 9" auszuliefern, der im Sommer 2004 auf den Markt kommen soll. (lex)