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Linus Torvalds erhält Ehrendoktor

27.09.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Universität von Stockholm hat Linus Torvalds am Freitag den Ehrendoktor für die Entwicklung des Linux-Kernels verliehen. Damit ist der 29jährige Finne der jüngste Preisträger, der jemals von der Universität mit einem "honoris causa" bedacht wurde. Die Fakultät für Naturwissenschaften pries den Programmierer in ihrer Laudatio als "IT-Rebellen" und "Computer-Genie". Torvalds selbst nahm Stellung zur neuen Linux-Kernel-Version 2.4, die nun erst Anfang 2000 auf den Markt kommen soll und nicht wie angekündigt noch Ende dieses Jahres. Auf die Frage nach dem Verhältnis zu Microsoft entgegnete er, daß sich das Open-Source-System im Vergleich mit Windows NT und Windows CE sehr positiv ausnehme. Es sei jedoch schwierig für Linux, die Microsoft-Kontrolle des Marktes für Desktop-Betriebssysteme zu lockern. Zu seiner finanziellen Lage meinte Torvalds: "Ich kann nicht sagen, daß ich in wirtschaftlicher Hinsicht leide. Das ist das schöne, wenn man Programmierer ist: Du kannst das machen, was dir Spaß macht, und bekommst auch noch viel Geld dafür." Zu seiner Tätigkeit bei der Transmeta Corp., einer geheimnisumwitterten Startup aus dem Silicon Valley, äußerte sich Torvalds nicht.