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Lintec AG: Vielversprechende Strategie

03.09.1999
Von Stephan Hornung*

Der ostdeutsche Computerhersteller Lintec schwimmt derzeit auf einer Welle des Erfolges. Aus ihrem Stammgeschäft heraus, der Herstellung von PCs, will sich die im ostdeutschen Taucha ansässige Firma zu einem Informationstechnologie-Konzern wandeln. Mit dem mehrheitlichen Erwerb des bayerischen Computer-Großhändlers Batavia (51 Prozent) und insbesondere deren Tochter Digital Imaging Systems (DIS) gelang den Newcomern ein großer Wurf. Die DIS ist im Bereich der digitalen Fotografie tätig und soll mittels des Internets den Fotohandel "aufmischen".

Kunden schicken ihre Fotos via Internet zum Unternehmen und erhalten sie später zu einem günstigen Preis per Post in hoher Qualität zurück. Sollte die DIS gut starten, ist mit einem schnellen Börsengang dieser Tochter zu rechnen. Aber auch andere Beteiligungen wie die Virtual Commerce AG (Zahlungsverkehr im Internet) und die Apoll Information & Software AG (Bilanzanalyse-Software) scheinen erfolgversprechend.

Mit dem neu aufgelegten Venture Capital Fond MVC will Lintec sein Beteiligungsgeschäft ausbauen. Doch auch im Kerngeschäft, dem Rechner-Business, will sich Lintec auf dem Notebook-Sektor durch einen Zukauf verstärken. Sollte es dem Unternehmen gelingen, das starke Wachstum und die breite Diversifikation zu bewältigen, dürfte es mit den Aktien aufwärts gehen. Nach den aktuellen Planzahlen, die einen Umsatzanstieg von 475 Millionen Mark (1999) auf 1,6 Milliarden Mark im Jahr 2002 und eine Gewinnzunahme von 5,8 auf fast 50 Millionen Mark vor-sehen, wäre Lintec im Verhältnis zum Wachstum günstig bewertet. Das 2000er Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 27 und das für 2001 bei 13. Risikobereite Anleger können eine kleine Position aufbauen. (Börsen-News im Internet: www. computerwoche.de).