Business-Netzwerk eingedeutscht

LinkedIn auf Eroberungsfeldzug

04.02.2009
Von pte pte
Das Business-Netzwerk LinkedIn startet eine deutschsprachige Version und will seine Position in Deutschland damit deutlich stärken.

Die aktuell rund 500.000 deutschen Mitglieder sollen bis Ende des Jahres auf eine Million verdoppelt werden, so das Unternehmen in einer Aussendung. Weltweit zählt LinkedIn 35 Millionen Nutzer und bezeichnet sich selbst als größtes Online-Wissensnetzwerk. Schon vor der Einführung der deutschsprachigen Seite verzeichnete die Plattform jährlich 62 Prozent Zuwachs in Deutschland. Von erfolgreichen Starts in Frankreich und Spanien ermutigt strebt LinkedIn nun auch hierzulande die Marktführerschaft an.

Im deutschsprachigen Raum hat bis dato Xing die Hauptrolle unter den Business-Netzwerken gespielt. Ob sich mit der deutschsprachigen LinkedIn-Version der Wettbewerb zwischen den beiden Plattformen verschärfen wird, bleibt abzuwarten. Auf direkten Konfrontationskurs mit Xing will LinkedIn offenbar nicht gehen. "Für uns steht die Ansprache professioneller und wichtiger Geschäftsleute, die international agieren, im Vordergrund. Menschen, deren Geschäfte und Interessen lokal ausgerichtet sind, sollten weiter mit Xing arbeiten", erklärt Kevin Eyres, Europachef von LinkedIn, gegenüber pressetext. Neben der Globalität spielten vor allem innovative Applikationen eine große Rolle, die die Arbeit mit LinkedIn für Entscheider noch effizienter machten. "Im Gegensatz zu den Angeboten einiger Konkurrenten ist bei LinkedIn ein Großteil der Funktionen kostenlos", so Eyres weiter. Nur wenn das Profil eines Mitglieds außerhalb des eigenen Netzwerks betrachtet werden will, müsse ein Premium-Angebot bezahlt werden.

Vor allem in wirtschaftlich angespannten Zeiten sei es für Geschäftsleute in aller Welt von Bedeutung, sich mit ihrem persönlichen Netzwerk austauschen zu können, ist man bei LinkedIn überzeugt. Durch die Expansion in zusätzliche Sprachen und Märkte erhalten die Mitglieder auch Zugang zu einem stetig wachsenden globalen Wissenspool. Die deutsche Version bietet unter anderem auch die Möglichkeit, neue Jobs zu finden und sich mit gleichgesinnten Fachleuten zu vernetzen.

Der Erfolg der Plattform basiert laut Eyres auf einem starken Nutzerfokus sowie einem Einnahmen-Mix aus Online-Werbung, Mitgliedsbeiträgen, speziellen Unternehmenslösungen wie etwa im Recruiting-Bereich sowie kostenpflichtigen Premiumleistungen. Mit verschiedenen Sprachversionen will LinkedIn sein Netzwerk weiter ausbauen. Es gebe aber bereits seit einiger Zeit auch eine starke Zunahme an sprachübergreifenden Kontakten, heißt es vom Unternehmen. Das beweise, dass die Universalsprache im Business das Netzwerk selbst sei, egal welche Sprache darin tatsächlich gesprochen wird. (pte)