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Lindows plant Börsengang

21.04.2004

Der vom ehemaligen MP3.com-Betreiber Michael Robertson gegründete Linux-Anbieter Lindows/Linspire plant den Gang an die Börse. Das in San Diego beheimatete Unternehmen hat die Registrierung bei der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) beantragt. Die Ausgabe der Aktien übernehmen die Konsortialbanken WR Hambrecht + Co. sowie Roth Capital Partners.

Vorgesehen ist eine "holländische Auktion", berichtet das Wall Street Journal". Dabei können Interessenten für Aktienanteile bieten. Robertson erwartet die Einnahme von 57,5 Millionen Dollar. Rechnungsprüfer von PricewaterhouseCoopers hatten aber wegen der Verluste erst kürzlich Bedenken über die Zukunft von Lindows geäußert.

Im Geschäftsjahr 2003 konnte Lindows einen Umsatz von 2,1 Millionen Dollar verbuchen, der Verlust lag allerdings bei 4,1 Millionen. Von dem durch den Börsengang eingenommenen Kapital werden rund zehn Millionen Dollar in die Tilgung von Schulden des Lindows-Gründers fließen, der 81 Prozent an dem Unternehmen hält.

Vor allem die juristischen Auseinandersetzungen mit Microsoft über die Verwendung des Firmennamens belasten die Kasse von Lindows. Während ein US-Gericht entschied, dass "Lindows" das Markenrecht an "Windows" nicht beeinträchtige, gaben europäische Gerichte Microsoft recht. Seitdem nennt Robertson die Firma außerhalb der USA "Linspire".

In einem neuen Gerichtsverfahren streitet sich Lindows mit einer Versicherung, die nicht mehr für die durch die Verfahren mit Microsoft entstandenen Prozesskosten von über drei Millionen Dollar aufkommen will. (lex)