OLG Karlsruhe

Lieferstopp nach Angebot über eBay rechtens

26.11.2009
Ein Hersteller von hochwertiger Markenware darf die Lieferung an einen Händler stoppen, wenn dieser die Ware anders als vereinbart über eine Internet-Verkaufsplattform veräußert.

Dies hat das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe entschieden. Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Urteil (AZ: 6 U 47/08 Kart.) hervorgeht, hatte der Hersteller von Schulranzen und Rucksäcken der Marken "Scout" und "4YOU" in seinen Auswahlkriterien für "zugelassene Vertriebspartner" den Verkauf über eBay und andere Auktionsformate im Internet ausgeschlossen. Eine Händlerin, die trotz Abmahnung die Produkte einzeln über Ebay verkaufte, wurde deshalb nicht mehr beliefert. Dagegen klagte sie und verlor nun vor dem OLG.

Nach Ansicht des 6. Zivilsenats (Kartellsenat) verstoßen die Auswahlkriterien nicht gegen kartellrechtliche Vorschriften. Die Entscheidung des Herstellers und Markeninhabers, die Produkte im Markt als hochpreisige Qualitätsware zu positionieren, sei grundsätzlich zu respektieren. Der von der Klägerin praktizierte Einzelvertrieb über eBay sei mit den Auswahlkriterien nicht zu vereinbaren. Die Revision wurde nicht zugelassen. (dpa/tc)