Studie zur Kommunikation

Lieber Festnetz und E-Mail als Social Web

04.01.2012
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Allem Hype ums Web 2.0 zum Trotz: Laut Umfrage für den Bundesverband Digitale Wirtschaft kommunizieren Deutsche immer noch meist über Telefon und Mail.

Nach wie vor ist für Deutsche der verbale Austausch von Informationen per Festnetztelefon, Mobiltelefon oder Smartphone die wichtigste Form der Kommunikation. Das gilt sowohl für den beruflichen wie auch für den privaten Bereich.

Deutsche stehen auf das Festnetztelefon

Das geht aus dem aktuellen Dynamic Communication Index (DCI) hervor, den der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov Deutschland erstellte. Für 95 Prozent der Befragten ist das gute alte Festnetztelefon immer noch das wichtigste tägliche Medium.

Bei der Kommunikation geht nichts über das gute alte Festnetztelefon. Soziale Netzwerke kämpfen um Anschluss.
Bei der Kommunikation geht nichts über das gute alte Festnetztelefon. Soziale Netzwerke kämpfen um Anschluss.
Foto: BVDW

Gleich dahinter folgen mit 94 Prozent das Mobiltelefon und das Smartphone. 92 Prozent der Studienteilnehmer versenden täglich E-Mails. Überraschend ist, dass immerhin 88 Prozent Briefe oder Postkarten verschicken. Weniger gefragt ist der Informationsaustausch per SMS (62 Prozent) und via Fax (61 Prozent).

Soziale Netzwerke hinken noch hinterher

Zwar kontaktieren inzwischen 58 Prozent der Deutschen ihre Mitmenschen über soziale Netzwerke vom privaten Rechner oder vom Desktop in der Firma aus und tauschen auf diese Weise persönliche oder berufliche Erfahrungen aus. Angesichts des Wirbels, der um soziale Netzwerke wie Facebook, Google+, Linkedin oder Xing gemacht wird, ist der tatsächliche Nutzungsgrad eher unterdurchschnittlich. An mobilen Anwendungen zum Chatten sind nur neun Prozent der Befragten interessiert und sechs Prozent an Microblogging-Diensten wie Twitter.

Die Umfrage ging außerdem der Frage nach, wie häufig die einzelnen Kommunikationskanäle genutzt werden. Auf einer Skala von Null (einmal pro Woche oder seltener) bis zehn (mehrmals täglich) liegen das Festnetztelefon mit einem Wert von 7,1 und das Verschicken von E-Mails über einen stationären PC mit einem Wert von 7,0 nahezu gleichauf.

Auch soziale Netzwerke werden bevorzugt von einem festen PC aus genutzt (Wert 5,8). Das Telefonieren per Handy erreicht nur einen Wert von 5,6, während Instant Messaging auf 5,3 kommt. Schlusslichter bei der Nutzungshäufigkeit bilden Briefe und Postkarten mit einem Wert von 2,4 und die MMS (2,1).