Seltsame PR

LibreOffice 3.4.2 - für Unternehmen oder nicht?

01.08.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die Document Foundation (TDF) hat die neue Version 3.4.2 der quelloffenen Bürosuite LibreOffice freigegeben, die man wohl als legitimen Nachfolger von OpenOffice.org ansehen darf.

Das Release richte sich sowohl an private Nutzer wie auch Unternehmen, schreibt die Document Foundation in ihrem Blog. Es könne "von den meisten Firmen für Produktivzwecke eingesetzt werden", heißt es in dem Post. Die Document Foundation rate großen Organisationen, LibreOffice in Zusammenarbeit mit einem Support-Partner auszurollen, der sorgfältig die spezifischen Anforderungen prüfen, bei der Migration helfen und maßgeschneiderte Fixes für identifizierte Probleme liefern könne. Außerdem könnten Firmen das Projekt indirekt unterstützen, indem sie Support von einem TDF-Partner bezögen.

Am Schluss des Beitrags rudern die Autoren dann aber zurück. Auch wenn man LibreOffice 3.4.2 mit Unterstützung eines geeigneten Partners für "enterprise-ready" erachten könne, sei es "ganz klar nur ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg in Richtung noch größerer Stabilität", auf das Version 3.4.3 mit weiteren Stabilitäts-Verbesserungen und Security-Fixes Ende August folgen werde. Ein Punkt-Punkt-Release mit anderen Worten.

Weiter oben wird bereits Bjoern Michaelsen, einer von vier LibreOffice-Contributors vom Ubuntu-Sponsor Canonical, mit der Aussage zitiert: "Bei einer derart umfassenden Code-Renovierung sind wir uns natürlich des Risikos einer kurzfristig reduzierten Stabilität bewusst, das allerdings längerfristig durch Verbesserungen bei Features, Geschwindigkeit und - erneut - Stabilität ausgeglichen wird."

Also für uns hört sich das nicht danach an, als ob Unternehmen LibreOffice zum jetzigen Zeitpunkt produktiv einsetzen sollten. Und TDF fährt da schon eine sehr eigenartige PR-Strategie…