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Liberty Alliance zündet "Phase 2"

13.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Industriekonsortium Liberty Alliance hat die endgültige Version seiner Phase-2-Spezifikation veröffentlicht. Das "Phase 2 Liberty Identity Federation Framework" erlaubt es, Nutzerdaten zwischen Web-fähigen Applikationen auszutauschen. So können beispielsweise eine Fluggesellschaft und eine Autovermietung auf die Login-Informationen und Kreditkartendaten eines Fluggastes zugreifen. Er kann so ohne nochmaliges Einwählen ein Fahrzeug auf der Site des Verleihers ordern.

Die Phase 2 erweitert die bisherige Spezifikation um Richtlinien für den Austausch personenbezogener Daten. So lässt sich festlegen, welche Informationen nur nach Zustimmung der Person weitergegeben werden dürfen. Wenn ein Konsument beispielsweise ein Buch in einem Online-Shop erwirbt, könnte ein Paketversender ihn fragen, ob er die im Internet-Geschäft hinterlegten Kaufinformationen nebst Adresse verwenden darf. Die Anfrage würde dann beispielsweise als Nachricht auf dem mobilen Endgerät des Käufers erscheinen.

Liberty-Mitbegründer Sun Microsystems will das Liberty Identity Federation Framework in den "Java System Identity Server" (vormals "Sun One Identity Server") integrieren, der Anfang 2004 verfügbar sein soll. Auch der Mobilfunkanbieter Vodafone, ein Mitglied der Organisation, möchte von der Technik Gebrauch machen und Liberty-basierende Netzdienste freischalten.

Das Konzept der Liberty Alliance konkurriert mit der von Microsoft und IBM entwickelten Web Services Federation Language (WS-Federation), die im Sommer dieses Jahres vorgestellt wurde. Beide Verfahren basieren auf XML. (fn)