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LG.Philips LCD befürchtet Quartalsverlust

13.06.2006
Der Flachbildschirmbauer LG.Philips LCD erwartet für sein zweites Fiskalquartal rote Zahlen und drosselt wegen übervoller Lager seine Produktion.

LG.Philips ist damit nach der taiwanischen AU Optronics bereits der zweite namhafte Hersteller, der seine Erwartungen für das zweite Jahresviertel reduzieren musste. Das deutet auf Schwierigkeiten beim Ausbalancieren von Ausstoß und Nachfrage hin. Bei LCD-Monitoren für PCs ist der Markt zunehmend gesättigt und nimmt saisonale Muster an. Bei Flachbildfernsehern gibt es ein starkes, allerdings nur schwer zu prognostizierendes Wachstum.

Im vergangenen Jahr verkauften sich LCD-Fernseher besser als gedacht, woraufhin die Panel-Hersteller ihre Fertigung hochfuhren. Inzwischen sind sie der tatsächlichen Marktnachfrage enteilt. LG.Philips etwa erwartet für das zweite Quartal trotz Fußball-WM nur 25 Prozent mehr ausgelieferte TV-Panels statt zuvor 33 Prozent. In der Folge fallen die Preise - und damit auch die Gewinnmargen - schneller als erwartet. LG.Philips, mehrheitlich im Besitz von LG Electronics aus Südkorea und der niederländischen Philips Electronics, rechnet für das Q2 nur mehr mit zehn Prozent EBITDA-Marge, zuletzt hatte es 25 Prozent avisiert (und selbst dabei hatten Analysten schon vor zu schnell sinkenden Preisen gewarnt).

Als Lagerbestände sind inzwischen vier Wochen Produktion aufgelaufen, ungewöhnlich viel in einer Branche, die eher ein bis zwei Wochen gewohnt ist. Daher sieht sich der Hersteller zu dem ungewöhnlichen Schritt gezwungen, für den Rest des Quartals seine Produktion zu drosseln. Dabei muss es nicht bleiben: "Wir prüfen unsere gesamte Kapazitätsplanung für das Jahr und darüber hinaus", erklärte President Ron Wirahadiraksa. (tc)