ERP-Panne

Lexware verteidigt sich

14.04.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Nachdem Lexware durch Fehler in der Software sowie mit dem Krisen-Management viele Kunden gegen sich aufgebracht hat, gelobt die Firma Besserung. Fachhändler sollen stärker als bisher in den Support eingebunden werden, verspricht Andreas Steffen, Geschäftsführer und Verantwortlicher für Service und Support. Ihm zufolge war so mancher Anwender mit der Installation überfordert.

CW: Sie hatten mit einem Update Ihrer Software zum Jahreswechsel vielen Anwendern Probleme bereitet. Das hatte zu einem Protest geführt, und offenbar sind noch immer nicht alle Fehler und Probleme beseitigt, obwohl Sie bereits das dritte Service-Pack herausgegeben haben. Was ist da los?

Steffen: Wir haben die Kunden zum Teil direkt kontaktiert und konnten feststellen, dass die Fehler mehr oder weniger beseitigt sind.

CW: Was heißt mehr oder weniger?

Steffen: Wir haben uns insbesondere um die 1100 Kunden intensiv gekümmert, die sich zu der Protestaktion zusammengeschlossen haben (siehe Lexware-Anwender kämpfen weiter mit Problemen). Demnach haben 790 dieser Anwender nun keine Probleme mehr. 23 Fälle sind noch offen. Den Nutzern mit den größten Schwierigkeiten haben wir gut helfen können. Dass ein großer Teil der Softwarenutzer noch stark beeinträchtigt ist, stimmt so nicht.

CW: Sie können versichern, dass nur ein kleiner Teil Ihrer Kunden noch Schwierigkeiten hat?

Steffen: Ja, so ist es.

CW: Wie kommt es, dass Anwender von anderen kaufmännischen Programmen, die auch zum Jahreswechsel Upgrades erhielten, nicht mit solchen Problemen konfrontiert wurden?

"Dass ein großer Teil der Softwarenutzer noch stark beeinträchtigt ist, stimmt so nicht." Andreas Steffen, Lexware.
"Dass ein großer Teil der Softwarenutzer noch stark beeinträchtigt ist, stimmt so nicht." Andreas Steffen, Lexware.

Steffen: Generell werden die neuen gesetzlichen Änderungen den Softwarehäusern meist sehr kurzfristig mitgeteilt. Jeder Anwender hat dann Probleme. Sie als Pressevertreter fragen sich natürlich, wieso gerade die Lexware-Kunden sich bei Ihnen melden und nicht die Nutzer anderer Programme. Grundsätzlich ist keine Software vollständig fehlerfrei. Wir haben über 600.000 Anwender. Wenn da nur wenige Prozent davon ihren Lohn nicht korrekt abrechnen können, ist der Aufschrei verständlicherweise groß. Ich gebe zu, dass in diesem Jahr bei uns besonders viel los war.

CW: Woran liegt das?