Eine Deregulierung des Telecom-Marktes bedeutet ein Mehr an Regulierung. Dieser nur scheinbare Widerspruch ist unter den meisten Experten unumstritten und verursacht dennoch vielerorts Verwirrung. Gemeint ist die Notwendigkeit, dass bei einer Zuruecknahme des staatlichen Einflusses eine nach Moeglichkeit neutrale Instanz fuer gewisse Marktregularien (etwa die Regelung des Marktzutrittes) sorgt und damit auch Planungssicherheit fuer neue Anbieter garantiert. Zumindest fuer eine Uebergangszeit ist es zudem Aufgabe des Regulierungsorgans, auf ein ausgewogenes sowie kostendeckendes Tarifniveau zu achten und damit, wenn man so will, einen offenen Markt zu "simulieren". Vielzitierte Vorbilder fuer eine deutsche Regulierungsbehoerde sind die britische Oftel und die US-amerikanische Federal Communications Commission (FCC). Bundespostminister Wolfgang Boetsch hat sich hierzu allerdings bis dato nur sehr vage geaeussert. 1997 soll der derzeitige Regulierer, also sein Ministerium, aufgeloest und eine dann neue Regulierungsbehoerde als unabhaengiges Amt dem Wirtschafts- oder Technologieministerium zugeordnet werden.