Praxistest HTC Touch Diamond2

Letzter Schliff für ein Smartphone-Juwel

25.06.2009
Von 
Yvonne Göpfert ist als freie Journalistin in München tätig.

Üppige Ausstattung

Bei der Ausstattung gibt es wenig zu meckern. HSDPA mit einer Übertragungsrate von theoretischen 7,2 MBit/s und WLAN sind standardmäßig an Bord, so wie man es von einem Business-Smartphone erwartet. Der Nutzer kann damit so gut wie überall schnell im Netz surfen und sich die neuesten Nachrichten und Youtube-Videos aufs Mobiltelefon holen. Ob der Nutzer nun lieber über den Hauptbrowser Opera Mobile oder über den etwas versteckten Internet Explorer surfen will, ist Geschmacksache. Der Opera-Browser erkennt nicht immer die mobile Webseite eines Anbieters und lädt dann die volle PC-Webseite - mit langen Ladezeiten. Der Internet-Explorer bietet kein Tabbed-Browsing, also das Surfen mit mehreren geöffneten Fenstern im Hintergrund.

Einen GPS-Chip hat HTC ebenfalls verbaut. Ab Werk vorinstalliert ist aber nur Google Maps. Eine vollwertige Navigations-Software mit Sprachansagen muss der Nutzer zusätzlich erwerben und selbst installieren. Geo-Tagging ist mit dem GPS möglich, vorausgesetzt es ist im Kamera-Menü aktiviert. Standardmäßig schaltet der Hersteller diese Funktion ab, da das GPS viel Akku-Power verbraucht.

Leistungsfähige Kamera

Die Kamera ist ein flotter Knipser: In drei Sekunden dreht sie von null auf hundert, ist also startklar. Zwei bis drei Sekunden braucht sie zum Fokussieren. Da spielt sie vorn in der Liga mit. Die Farben wirken kräftig, die Schärfe geht in Ordnung. Mangelware sind nach wie vor Motivprogramme, Lächelmodus oder Panoramaansicht. Der Nutzer hat gerade mal die Möglichkeit, ein Foto im Breitbildformat aufzunehmen. Das zeichnet die Kamera aber nur mit vier statt mit maximal möglichen fünf Megapixeln auf - wir würden daher davon abraten.

Nichts Neues gibt es beim Media-Player von HTC festzustellen. Er tut in Konkurrenz zum Windows-Media-Player brav seinen Dienst. Sein Vorteil: das großartige 3D-Layout. Alle Songs lassen sich in der Bibliothek nach mehreren Kriterien sortieren und damit leicht finden. Extras wie eine Songerkennung anhand eines 10-Sekunden-Sound-Schnipsels oder eine Tag-Ergänzung bietet HTC jedoch nicht. Das Headset lässt eine ziemlich hohe Lautstärke zu, tendiert jedoch zu einem leichten Scheppern. Anlass zu Kritik bietet der Steckeranschluss für die Kopfhörer: Hier setzt HTC auf USB statt 3,5-Millimeter-Klinkenstecker. Trotz kleiner Mängel kann das Touch Diamond2 im Multimedia-Bereich insgesamt überzeugen.