Neue Variante mit 900 Megahertz

Letzter Auftritt für Intels Pentium-III-Xeon-Reihe

06.04.2001
MÜNCHEN (IDG) - Mit der aktuellen 900-Megahertz-Variante seines "Pentium III Xeon" hat Intel das schnellste und letzte Mitglied seiner Server-Chipfamilie vorgestellt.

Der neue Xeon ist mit beachtlichen 2 MB L2-Cache ausgestattet und soll gegenüber seinem Vorgänger ein nahezu 20-prozentiges Leistungsplus erzielen. Laut Intel ist der Server-Prozessor insbesondere für den Einsatz in Acht-Wege-Servern gedacht. Eine abgespeckte Version mit 1 MB Level-2-Cache wie beim auf 700 Megahertz getakteten Pentium III Xeon wird es nicht geben. In einer Abnahmemenge von 1000 Stück kostet der Chipneuling jeweils 3692 Dollar. Passende Chipsets gibt es sowohl von Intel selbst als auch von der vor kurzem von Broadcom übernommenen Company Serverworks.

Laut Tom Garrison, verantwortlich für das Enterprise-Marketing von Intels IA-32-Bereich, hat der Halbleiterriese bereits mit der Auslieferung des neuen Chips an Server-Hersteller wie Dell, Hewlett-Packard, Compaq und IBM begonnen. Eines der ersten Systeme mit dem 900-Megahertz-Xeon dürfte firmennahen Quellen zufolge ein Acht-Wege-Server von Dell mit dem Codenamen "Titan" sein.

Neue Server-Chips heißennur noch "Xeon"Mit der Markteinführung ihres schnellsten und letzten Mitglieds wird Intel die Server-Chipfamilie "Pentium III Xeon" ausklingen lassen und sich auf seine IA-32-Server-Chips künftig nur noch mit dem Namen "Xeon" beziehen. Damit wolle man stärker zwischen den Server- und PC-Chips unterscheiden, erklärt Intel-Marketier Garrison. Während der Pentium 4 für den Einsatz in Einzelprozessor-Systemen wie PCs gedacht sei, sehe Intel für Multiprozessor-Zwecke die nächste Generation der Xeon-Prozessoren vor. Diese wird derzeit unter dem Codenamen "Foster" gehandelt und soll auf der "Net-Burst"-Architektur des Pentium 4 basieren. Die neuen Xeon-Chips, die für die zweite Hälfte dieses Jahres geplant sind, sollen mit Taktraten um 1,4 Gigahertz debütieren. Anfänglich sollen die Prozessoren in kleineren Workstations und Servern zum Einsatz kommen.

Nach Ansicht von Analysten versucht der Halbleiterhersteller mit diesem Schritt, etwas Abstand zwischen Xeon-basierte Mehrprozessor-Konfigurationen und seine Pentium-4-Chips für den Desktop-Bereich und Lowend-Workstations zu bringen.

"Diese Kombination aus geschicktem Branding und der Wegnahme der Mehrprozessorfähigkeit aus dem Pentium-4-Umfeld erlaubt es Intel, den Preis für die Xeon-Chips künftig ein wenig höher anzusetzen als für Pentium-4-CPUs", mutmaßt Nathan Brockwood, Analyst bei Insight 64.