Die Systems 95 ist vorbei, und jeder zieht sein Resuemee. Auch ich war wieder, wie jedes Jahr, ein fleissiger Messebesucher, denn man hat ja so seine Erwartungen.

Alles redet in letzter Zeit von ISDN-Routern und ihren hervorragenden Eigenschaften, wenn es im Rahmen eines WAN darum geht, auch die letzte Filiale kostenguenstig zu erreichen. Also wollte ich sehen, wie so ein ISDN-Routing funktioniert. Doch weit gefehlt. Weder bei Novell, was gaenzlich unverstaendlich war, noch bei anderen Herstellern konnte man ein ISDN-Routing bewundern. Schoen dekoriert hinter Glas wurden die Geraete dargeboten, und wenn die Frage nach der Funktionsweise aufkam, so erhielt man Antworten wie zum Beispiel: "Das wird von der Anwendersoftware erledigt" oder "Das koennen Sie aus dem Infoblatt ersehen." Bei anderen Anbietern konnte man die Fehlermeldungen auf dem Monitor bewundern, was ja auch unterhaltsam ist.

Dass jemand die Messe besucht, weil er vor dem Aufbau eines WANs die Moeglichkeit nutzen moechte, praktisch ein ISDN-Routing zu sehen, ist wohl nicht mehr in. Fuer mich, und da bin ich gewiss nicht alleine, hat so eine Messe keinen Sinn, da rein abstrakte Informationen bei einem bevorstehenden WAN-Aufbau nicht weiterhelfen.

Die Systems sollte sich eigentlich mehr darauf besinnen, ihre Produkte vorzufuehren, wie es ja die Telekom auf der Messe hervorragend getan hat, anstatt nur Infos zu verteilen.

Hartmut Broich, Systemadministrator und Organisationsprogrammierer, 80995 Muenchen