Leserbrief

05.10.2010

Das große Schweigen

Der Umgang mit Java passt in das Bild, das Oracle bereits bei OpenSolaris geboten hat. Zuerst gab es vollmundige Versprechen, den von Sun eingeschlagenen Weg fortzusetzen, den Open-Source-Gedanken weiterleben zu lassen, und dann kam das große Schweigen. Heute ist das bisherige OpenSolaris tot.

Dank des Engagements der Community wird es erfreulicherweise auch ohne Oracles Segen in zahlreichen Distributionen hoffentlich weiterleben.

Dass Oracle nur daran interessiert ist, aus den mit Sun erworbenen Technologien möglichst viel Geld zu machen, dürfte auf der Hand liegen. Natürlich, es ist für jedes Unternehmen legitim und existenziell, Geld zu verdienen, erst recht dann, wenn man viel Geld für den Kauf eines Unternehmens investiert hat. Entscheidend ist aber das WIE. Oracle-Kunden sollten daher genau hinschauen und dieses Selbstverständnis bei ihren strategischen Betrachtungen berücksichtigen.

Das Agieren von Oracle wirft für mich auch die Frage nach dem Sinn und Unsinn von Softwarepatenten auf. Allein der Umstand, dass kleine Firmen sich die hohen Kosten für wirksame Patente in der Regel gar nicht leisten könnten, sollte jeden halbwegs vernünftigen Menschen nachdenklich stimmen. Verzerrt das nicht den Wettbewerb zugunsten der Großen?

Ghostbuster via CW-Forum

Die Lesermeinung bezieht sich auf die vergangene

Titelstory "Was wird aus Java?", CW 40/2010 .