Leserbrief

09.02.2009

Die Lügen der Unternehmen

Nach dem Studium arbeitete ich bei einem Startup-Unternehmen in Dortmund. Das erste Projekt war ein Outsourcing-Vorhaben eines großen deutschen Konzerns. Um die Mitarbeiter zu motivieren, Überstunden

und Wochenendarbeit zu leisten, versprach das Unternehmen als Gratifikation ein ganzes Monatsgehalt. Darauf warte ich noch heute.

Im Anschluss daran bekam ich einen Job als Leiter einer Softwareentwicklungsabteilung in Solingen. Der Geschäftsführer verschwieg mir, dass er sich mit seinem Teilhaber gestritten hatte, dieser eine Konkurrenzfirma eröffnet hatte und alle Entwickler gekündigt hatten und zu diesem wechselten. Die bis dahin getätigten Entwicklungen nahmen sie mit (...).

Daraufhin arbeitete ich für ein Ingenieurbüro aus NRW. Dieses bot hohe Stundensätze und schnelle Bezahlung. Ich ruinierte mich innerhalb von einem halben Jahr beinahe vollständig, weil ich nur alle drei Monate eine Rechnung bezahlt bekam.

(...)

Tatsache ist, dass in unserer Branche "Tarnen und Täuschen" in allen Bereichen zum guten Ton gehört. Der eine verkauft Bananenware als ausgereiftes Produkt, der nächste bietet das ultimative Retail-System und wieder andere perfekte System-Management-Tools oder hervorragende Werkzeuge zur Performance-Analyse, die jegliches Know-how unnötig machen.

Die IT ist gespickt mit Blendern.

Gerald Roehrbein (via CW-Forum)

Diese Lesermeinung bezieht sich auf den Online-Artikel "Die Lügen der Unternehmen",

www.computerwoche.de/1885577.