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Lernout & Hauspie erhält Angebot für sein Kerngeschäft

11.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der insolvente Sprachsoftwarespezialist Lernout & Hauspie hat ein Angebot für sein Kerngeschäft Spracherkennung und Sprachsynthese erhalten. Damit sind die Grundlagen für eine von den Belgiern beabsichtigte Versteigerung geschaffen. Das Unternehmen plant nun, noch mit anderen Interessenten zu sprechen und voraussichtlich Ende Oktober eine Auktion abzuhalten. Bereits im August kam der Übersetzungsbereich Mendez SA unter den Hammer. Die Unternehmenssparte erlöste allerdings nur 44,5 Millionen Dollar und blieb damit deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Außerdem erklärte L&H, man werde Berufung gegen einige Auflagen des Konkursgerichts einlegen. Das Gericht in Ieper gewährte den Belgiern Ende September eine neunmonatige Verlängerung des Gläubigerschutzes (Computerwoche online berichtete). Bedingung war allerdings, dass L&H mindestens 80 Prozent der Verkaufserlöse von Betriebsvermögen zur Tilgung von Schulden verwenden muss. Die Firma möchte mit dem Geld aber lieber Mitarbeiter und Lieferanten als Kreditgeber auszahlen. Zudem will L&H versuchen, den neunmonatigen Aufschub auf zwei Jahre zu verlängern. Die nächste Anhörung findet heute statt.