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Lernout & Hauspie beantragt erneut Gläubigerschutz

28.12.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die in finanzielle Schieflage geratene belgische Softwarefirma Lernout & Hauspie (L&H) hat nach eigenen Angaben gestern einen zweiten Versuch unternommen, im Heimatland Gläubigerschutz nach Konkursrecht zu erhalten. Den ersten Antrag hatte das belgische Wirtschaftsgericht Anfang des Monats abgelehnt (Computerwoche online berichtete). Der zweite Antrag sei "gründlicher durchgearbeitet" worden und enthalte "aktuelle Zahlen aus einer internen Wirtschaftsprüfung", teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Das Gericht wird am kommenden Mittwoch über die Eingabe entscheiden.

L&H war seit Juli zunehmend in die Schlagzeilen geraten, weil das Unternehmen offenbar seit rund zwei Jahren seine Bilanzen durch vorgetäuschte Umsätze (vor allem in Korea) frisiert hat. In der Folge war praktisch das gesamte Topmanagement inklusive der Firmengründer Jo Lernout und Pol Hauspie zurückgetreten.