Für den 18. September wurde ein Termin vor dem belgischen Konkursgericht in Ieper anberaumt, auf dem L&H-Chef Philippe Bodson sein Finanzierungskonzept präsentieren musste. Dabei stand aber nicht das Überleben des Unternehmens auf der Tagesordnung. Es ging nur noch darum, die Forderungen der Gläubiger zu begleichen. Der Restrukturierungsplan verfolgt daher lediglich das Ziel, den Weg für einen Verkauf des Unternehmens frei zu machen. Sollte es bis Ende September zu keinem Vertragsabschluss kommen, will L&H den Konkurs erklären. Einen ersten Restrukturierungsvorschlag, der keine Entlassungen vorsah, lehnten die Richter im vergangenen Juni ab.
Dem jetzt erarbeiteten Konzept zufolge soll das Kerngeschäft in eine neue Firma (vorläufiger Codename "Newco") überführt werden, in der lediglich 400 der bislang 600 L&H-Mitarbeiter tätig sein werden. Newco wird zu 100 Prozent einem Konsortium aus fünf Banken übergeben, dem L&H insgesamt 340 Millionen Dollar schuldet. Anschließend können die neuen Eigentümer die Firma verkaufen. Laut Bodson gibt es bereits zwei Interessenten, die entweder das gesamte Spracherkennungsgeschäft oder Teile davon kaufen beziehungsweise darin investieren wollen. Die Identität der potenziellen Käufer wollte der Firmenchef wegen des laufenden Verfahrens nicht nennen.