Selbst die besten Anwendungen helfen oft nicht weiter

Lernen an der Maschine ist öde

24.01.2002
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Knoblauch: Wir sind bereit, lieber technische Abstriche vorzunehmen – wir machen also fast keine Videos und weniger Animation, damit das Programm in unserem Netz läuft und weil es billiger ist. Je länger wir daran arbeiten, desto mehr kommen wir zum Schluss, einfache und pragmatische Lösungen zu finden, von denen man sich dann auch später sorgenfrei trennen kann.

Dierk: Es gibt aber Themen, die brauchen eine aufwändige Animation, zum Beispiel, wenn es um das Thema Werbung oder Kundenbindung geht. Dann muss das Beste her. Wenn wir unsere 40 000 Manager dagegen mit dem Thema E-Business überziehen, dann reicht Text und ein wenig Highlevel-Animation. Die sind eh gewohnt, Informationen als reinen Text aufzunehmen.

Peter Littig, Dekra Akademie

Littig: Dem Lerner sollte nicht zu viel versprochen werden, damit er nicht frustriert wird und zu früh aussteigt. 50 bis 90 Prozent der Lernprogramme werden nicht zu Ende bearbeitet, sagt eine Studie aus den USA. Das hat mit der Länge des Kurses zu tun, mit der Aufmachung und mit der Motivation. Ich bin entsetzt, wie häufig die Bedürfnisse des Lerners ignoriert werden. Erst im zweiten Schritt denken die Hersteller nach, wie ein Lernprozess abläuft. Die Informatiker müssten ab und zu mit den Pädagogen reden und gemeinsam Kurse entwickeln. Davon würden die Anwender am meisten profitieren.

CW: Wird denn ständig am Benutzer vorbeigedacht?