Was ist überhaupt…?
Das Papier diskutiert zunächst Grundsätzliches. Hierzu gehört etwa die Frage, was unter Cloud Computing überhaupt zu verstehen ist. Dann wird definitorisch abgegrenzt, was eine Public von einer Private Cloud unterscheidet. Schon etwas mehr in die Tiefe geht es bei der Erörterung, welche verschiedenen Servicemodelle in der Wolke angeboten werden. In der öffentlichen Diskussion auch nicht immer klar und deshalb im BSI-Leitfaden unterschieden wird Cloud Computing vom klassischem IT-Outsourcing. Direkt an den Anwender wendet sich die Diskussion, wie der Nutzer die strategische Planung der Cloud-Computing-Services anlegen sollte.
Zentrale Frage Sicherheit
Das gemeinsam von verschiedenen Parteien diskutierte und nun veröffentlichte Positionspapier widmet sich natürlich insbesondere dem Thema Sicherheit in Zeiten des Cloud Computing. Hier skizziert das BSI zunächst das Sicherheitsmanagement bei Anbietern.
- Die 10 größten Security-Risiken in der Cloud
Lesen Sie, welche Security-Risiken der Einsatz einer Public oder Hybrid Cloud birgt und was Sie dagegen tun können. - Verletzung der Vertraulichkeit und Integrität der Daten:
Eine Lokalisierung der Daten ist in einer Public oder Hybrid Cloud für den Dateneigentümer nicht mehr einfach möglich. Daher ist der Schutz der Daten auf der Infrastruktur-, Plattform und Applikationsebene häufig nicht mehr mit üblichen Mitteln zu gewährleisten. - Löschung von Daten:
Daten müssen in vielen Fällen (etwa aufgrund gesetzlicher Bestimmungen) gelöscht werden. Auch hier besteht das Risiko einer nur unzureichenden oder unvollständigen Löschung auf allen Plattformen und Datenbanken der Cloud, da die Lokalisierung der Daten nur schwer möglich ist. - Ungenügende Mandantentrennung:
Bei nicht ausreichend abgesicherter Mandantentrennung besteht die Gefahr, dass Dritte unautorisiert Daten einsehen oder manipulieren können. - Verletzung der Compliance:
Da Daten in einer Public Cloud prinzipiell in allen Ländern der Welt in deren spezifischen Rechtsordnungen verarbeitet werden können, ist die Erfüllung aller gesetzlicher Anforderungen eine wesentliche Aufgabe bei der Nutzung von Public Cloud Leistungen. - Verletzung von Datenschutzgesetzen:
Es ist nicht von vornherein klar, in welchen Ländern, Rechenzentren, auf welchen Servern und mit welcher Software die Daten gespeichert und verarbeitet werden. - Insolvenz des Providers:
Die Insolvenz eines Providers bedeutet meist nicht die Insolvenz aller Rechenzentren, die der Provider verwendet hat. Rechenzentren werden zudem bei Insolvenz mit großer Wahrscheinlichkeit an andere Provider verkauft werden. - Problematik der Subunternehmer:
Ein weiteres Problem stellt die Auftragsweitergabe an Subunternehmer dar. Der Provider wird häufig Subunternehmer für gewisse Leistungen verpflichten. In einer Public Cloud bleibt auch diese Komplexität dem Benutzer häufig verborgen (und soll ja nach der Philosophie des Cloud Computing verborgen bleiben). - Beschlagnahmung von Hardware:
Eine Beschlagnahme von Hardware kann in allen Ländern erfolgen, in denen der Provider Computing-Ressourcen nutzt. Meist werden sich Daten des Auftraggebers auf beschlagnahmten Servern befinden. - Handel mit Ressourcen wird denkbar:
Denkbar ist auch, dass Provider einen Handel mit ihren Ressourcen untereinander aufbauen und damit eine "Ressourcenbörse" realisieren wie sie in obiger Abbildung angedeutet ist. Auf dieser Börse werden Ressourcen zu einem bestimmten Preis angeboten. - Erpressungsversuche:
Die Gefahr von Erpressungsversuchen steigt, da der Personenkreis mit Administrationsaufgaben für Ressourcen der Public Cloud unüberschaubar groß ist. Das eingesetzte Personal verfügt im Allgemeinen über unterschiedliches Ausbildungsniveau und Sicherheitsbewusstsein.
Dann dekliniert das Bundesamt die verschiedenen Aspekte der Sicherheitsarchitektur einer Cloud-Computing-Umgebung. Hierzu zählen die Rechenzentrums-, Server-, Netz-, Anwendungs- und Plattform- sowie schließlich die Datensicherheit. Ein eigenes Kapitel widmen die Autoren dem elementar wichtigen Aspekt der Verschlüsselung und dem Schlüsselmanagement.