Angebotslawine:

Leistungs Analysen für Textsysteme

30.01.1981

MEILEN (sg) - Für 1979, so errechnete dies Sepp Gruber, einer der wenigen bislang in der Schweiz tätigen Berater für Textautomation und Datenverarbeitung, wurden hierzulande 68 verschiedene Testsystem-Modelle von 30 Herstellerfirmen und deren Vertretungen angeboten. Gruger sieht darin und insbesondere w... auch in dem für die Zukunft zu erwartenden Zuwachs an derlei Systemen, eine für den potentiellen Anwender "beängstigende" Angebotslawine, aus der er sich nur unter großen Mühen das für seine Bedürfnisse passende Textsystem auswählen kann.

Über diese, im Augenblick eigentlich noch durch keinen Textverarbeiter so recht bestätigte Feststellung, hat Grube sich nun dazu berufen gefühlt, mit sogenannten "Leistungs-Analysen" die wesentlichsten, ein Textsystem beschreibenden Kriterien zusammenzutragen. Nach eigenen Angaben sind derlei Leistungs-Analysen - jede dieser fast 30 DIN-A4-Seiten starken Analysen-kostet 95 F...ken - derzeit für 36 Textsysteme geplant. Da jedoch seitens der Hersteller kein allzugroßes Interesse dafür besteht, die für die Analysen notwendigen Basisdaten zu den von ihnen vertretenen Textsystemen frei Haus an die Adresse von Herrn Gruber zu liefern, kann dieser folglich schon jetzt sein Angebot etwas weniger umfassend darstellen.

Überhaupt scheint das ganze Unternehmen, wie vor diesem bereits andere dieser Art, auf tönernen Füßen zu stehen, wenn nicht gar überflüssig zu sein. Denn zum einen fehlt dem Ganzen die vorbehaltlose Unterstützung aller Hersteller und Vertriebsfirmen für Textsysteme und zum anderen gibt es ja bereits etwas sehr ähnliches im Datapro sowie in dem von der gleichen Organisation auch in der Schweiz, zudem gleich dreisprachig, vertriebenen "word processing news".

Weiter dürfte auch noch der Schweizer Markt für derlei kommentierte "Nachdrucke" - fast alle in den Leistungs-Analysen wiedergegebenen Details stehen auch in den technischen Beschreibungen der Hersteller - kaum groß genug sein, um Erwartungen auf einen genügend großen Absatz zuzulassen. Die Dynamik dieses Marktes, in dem es laufend Neuigkeiten bei Hard- und Software absetzt, würde zudem einen enorm großen Mutationsdienst erforderlich machen, der jeden Gewinn sofort auffressen würde.