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Leibniz-Rechenzentrum steigt auf Supercomputer von SGI um

23.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Leibniz-Rechenzentrum der bayerischen Akademie der Wissenschaften wird sein "SR8000"-System von Hitachi durch einen "Altix"-Superrechner von Silicon Graphics Inc. (SGI) ablösen. Basis des rund 38 Millionen Euro teuren Computers wird Intels nächste Itanium-Generation "Montecito" sein. Im Gegensatz zum aktuellen "Madison"-Chip werden die Montecito-Prozessoren, die im zweiten halbjahr 2005 auf den Markt kommen sollen, mit zwei Prozessorkernen arbeiten. Da die neuen Itanium-CPUs einen breiteren Front-Side-Bus (FSB) benötigen, um ihre volle Rechenleistung ausspielen zu können, entwickelt SGI mit "Shub2" einen neuen Chipsatz. Damit lassen sich mehr Daten vom Arbeitsspeicher zum Prozessor schaffen. Neben den Montecito-Rechnern plant SGI ebenfalls bereits den Einsatz des Nachfolgechips "Montvale".

Der "Höchstleistungsrechner in Bayern II" (HLRB II) am Leibniz-Rechenzentrum soll in der ersten Ausbaustufe mit 2560 Montecito-CPUs ausgestattet sein. Der Start des Systems ist für die erste Jahreshälfte 2006 geplant. Stufe zwei soll im Frühling 2007 an den Start gehen. Dann wird HLRB II laut den Planungen der Verantwortlichen mit 6656 Montvale-Prozessoren arbeiten. Das System wird ferner über 40 Terabyte (TB) Arbeitsspeicher und 660 TB Plattenspeicher verfügen. Als Betriebssystem wird eine 64-Bit-fähige Linux-Version eingesetzt. Die Wissenschaftler gehen von einer Rechenleistung von 69 Teraflops aus (69 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde) aus. Damit würde das Altix-System die Leistung des aktuellen Rechners um den Faktor 30 übertreffen. Eingesetzt werden soll der neue Supperrechner für die Lösung von Simulationsproblemen aus den Bereichen Physik, Astrophysik, Materialforschung, Strömungsdynamik, Chemie sowie Geo- und Biowissenschaften. (ba)