Beschaffung von IT-Ausrüstung

Leasen oder Kaufen?

31.01.2003
Von von Markus
Gerade für Mittelständler stellt das Leasing von IT-Equipment eine Alternative zum Kauf dar. Allerdings steckt der Teufel im Detail der Vertragsverhandlungen und der Beziehungspflege zum Leasinggeber.

DIE IT-AUSSTATTUNG des deutschen Mittelstands lässt in der Regel zu wünschen übrig. Oft ist sie so schwach, dass sie profitables Wachstum in schnellen Märkten mit starken internationalen Wettbewerbern behindern kann. Andererseits schränken hohe IT-Ausgaben den Investitionsfreiraum der Unternehmen ein, der ihnen für weiteres Wachstum fehlen könnte. Das wiederum kann die Beschaffung und Finanzierung von teuremFremdkapital notwendig machen. Um diesem Dilemma zu entkommen, braucht der Mittelstand andere Beschaffungsstrategien. Die Unternehmen müssen sich nicht nur fragen, welche Investition zur Unternehmensstrategie passt, sondern auch ob sie leasen oder kaufen sollen.

Leasing von IT-Infrastruktur wird nicht immer die IT-Kosten senken. In jedem Fall zeitigt es aber einige nützliche Nebeneffekte, etwa mehr Transparenz in der Anlagenverwaltung sowie ein strukturiertes Upgrade-Programm für Soft- und Hardware. Außerdem glättet Leasing Budgetspitzen. Ungeachtet dieser positiven Effekte hat das Interesse der Unternehmen an Hardwareleasing nachgelassen. Eine Ursache dafür ist der starke Preisverfall bei PCs.

Gemischte Strategie

Die PC-Preise haben sich zwar auf einem niedrigeren Niveau eingependelt, dennoch ist der Marktkampf zwischen den Hauptanbietern neu entbrannt, und gerade Dell, bekannt für Niedrigpreis- Angebote, verhält sich weiter sehr preisaggressiv. Daher stellen sich Anwender die Frage, ob sie bei so geringen Preisen selbst kaufen oder die in Summe immer höheren Leasinggebühren zahlen sollen.

Für Mittelständler bietet sich in der aktuellen Marktsituation auf der Client-Seite eine gemischte Strategie an. Notebooks mit einem Austauschzyklus von zwölz bis 30 Monaten sollten geleast und Desktops gekauft werden. Allerdings sollte den Tischrechnern im Unternehmen eine Verweildauer von 30 bis 48 Monaten eingeräumt werden. Als Faustregel kann gelten, dass es billiger ist, Desktops zu leasen, wenn die Leasingdauer unter 36 Monaten liegt und die monatliche Gebühr 0,028 Prozent des Gerätepreises nicht überschreitet. Ein Notebook ist bei einer Leasingdauer von unter 24 Monaten und einer Gebühr von nicht mehr als 0,038 Prozent des Gerätepreises (siehe Abbildung auf Seite 57) billiger zu leasen als zu kaufen.