Lawsons Lizenzgeschäft schwächelt

04.10.2006
Im ersten gemeinsam verrechneten Quartal nach der Übernahme von Intentia rutscht der US-amerikanische Softwareanbieter in die roten Zahlen.

Lawson Software meldete für sein Ende August abgeschlossenes erstes Fiskalquartal einen Umsatz von 161,8 Millionen Dollar. Das sind 84 Prozent mehr als die 87,9 Millionen Dollar aus dem Vorjahresquartal. Während sich die Übernahme des schwedischen Enterprise-Resource-Planning-Anbieters (ERP) Intentia damit auf der Umsatzseite durchaus positiv in der aktuellen Bilanz niederschlug, sieht der Deal aus der Ergebnisperspektive weniger freundlich aus. Hier weist der US-Anbieter ein Defizit von 15,8 Millionen Dollar aus, nachdem im Vorjahresquartal an gleicher Stelle noch ein Plus von knapp 4,2 Millionen gestanden hatte. Der Verlust sei in erster Linie auf die Konsolidierung von Intentias Kosten und operativen Ausgaben zurückzuführen, hieß es in einer offiziellen Mitteilung des Herstellers.

Harry Debes, President und Chief Executive Officer (CEO) von Lawson Software, zeigte sich grundsätzlich zufrieden mit den aktuellen Zahlen. Allerdings räumte er ein schlechtes Abschneiden im Lizenzgeschäft ein. Mit Umsätzen von 16,8 Millionen Dollar blieb dieser Posten rund 10 Prozent unter den Lizenzeinnahmen von 18,6 Millionen Dollar aus dem Vorjahresquartal. "Das Lizenzgeschäft blieb unter den Erwartungen", gab der Lawson-Chef unumwunden zu. Dies sei auf die Integration der beiden Geschäftseinheiten sowie die Neuausrichtung des Vertriebs zurückzuführen, begründete Debes die schwachen Lizenzeinnahmen. Diese Prozesse hätten das laufende Geschäft stärker beeinträchtig als ursprünglich angenommen.

Was der Firmenlenker nicht sagt: Nach dem Intentia-Kauf liegt der Lizenzumsatz unter den Einnahmen, die Lawson allein mit Softwareverkäufen erzielt hat. Dagegen macht sich die Akquisition im Wartungs- und Beratungsgeschäft durchaus bemerkbar: Die Maintenance-Einnahmen legten im Jahresvergleich um 60 Prozent von 43,6 auf 69,6 Millionen Dollar zu. Mit Consulting verdiente der Anbieter sogar 194 Prozent mehr als noch vor einem Jahr - 75, 5 gegenüber 25,7 Millionen Dollar im ersten Fiskalquartal 2005.