Software für Traffic-Management

Lastverteilung für Blade-Server

26.07.2002
MÜNCHEN (kk) - F5 hat für seine Traffic- und Content-Management-Lösungen eine neue Zielgruppe entdeckt: Load Balancing für Blade-Server.

Speziell für die in einem Rack gestapelten Platinen-Server (Blades) hat F5 die Software "Big-IP Blade Controller" entwickelt. Sie läuft auf einem der Blades und ist den Rechnerkollegen vorgeschaltet. Ziel des Programms ist es, den Datenverkehr dynamisch zum jeweils leistungsfähigsten Platinen-Server zu leiten. Dazu fasst es die gesamten Rechenressourcen zu einer virtuellen Einheit zusammen und soll so neben der besseren Lastverteilung auch für mehr Ausfallsicherheit sorgen, denn überlastete oder "kränkelnde" Rechner erhalten keine neuen Aufgaben. Ein weiterer Effekt ist die bessere Ausnutzung der Netzbandbreite, da über die Funktion "One-Connect" auch http 1.1 unterstützt wird. Dabei bleibt bei einem Download einer Web-Seite mit unterschiedlichen Dateiformaten die TCP-Verbindung - anders als bei http 1.0 - durchgängig geöffnet, und der lästige mehrfache Handshake pro Session entfällt.

Über die offen gelegte "i-Control"-Schnittstelle (API) und das passende Entwickler-Kit lassen sich auch zwischen Blade-Servern und Applikationen Optimierungsfunktionen implementieren, etwa die Priorisierung einer Anwendung. Nach Angaben von Michael Frohn, Europa-Chef von F5 mit Sitz in München, haben die Softwareschmieden Microsoft, Oracle und Bea bereits i-Control implementiert. Für die Big-IP-Software bestehen OEM-Vereinbarungen unter anderem mit Nokia und Dell. Blade-Lieferanten wie Compaq/HP, Fujitsu-Siemens oder RLX beabsichtigen, die Technik ebenfalls für ihre Produkte zu nutzen oder tun dies bereits.