User begnügen sich noch mit Matrixdruckern, aber:

Laserprinter sind auf dem Vormarsch

06.02.1987

Nach welchen Kriterien die Anwender ihre Arbeitsplatzdrucker auswählen, wollte die COMPUTERWOCHE in einer Umfrage von den Betroffenen wissen. Dabei zeigte sich, daß Nadel-Matrixdrucker mit an oberster Stelle rangieren, was den Verbreitungsgrad angeht. Der beim Drucken entstehende Krach wird vom User entweder als unangenehme Begleiterscheinung hingenommen oder durch Schallschluckhauben gedämmt. Preis, Geschwindigkeit und Grafikmöglichkeit sind wohl die ausschlaggebenden Gründe für ein solches Gerät. Ob Tintenstrahldrucker den Nadeldruckern je den Rang ablaufen werden, wird sich erst noch zeigen. Sie sind vor allem wegen ihres geringen Geräuschpegels beliebt. Der Typenraddrucker wird ausschließlich wegen seines Vollzeichensatzes bevorzugt; so mancher läßt seine Korrespondenz sogar lieber von einem dieser hämmernden Ungetüme als von einem Laserdrucker erzeugen. Diese wiederum sind aufgrund ihres guten Schriftbildes und der niedrigen Betriebsgeräusche sehr begehrt, jedoch schrecken viele Benutzer noch vor den hohen Kosten und der mangelnden technischen Reife zurück.

Peter Hellermann

Leiter des Büro-Technologie-Zentrums, Ford-Werke AG, Köln

Im Büroautomationsbereich der Ford-Werke werden drei unterschiedliche Druckertypen eingesetzt. Dabei handelt es sich um Typenraddrucker, Tintenstrahl- und Nadeldrucker; für die Impact-Drucker sind wegen der Lärmemission Schallschluckhauben vorgeschrieben. Die Typenraddrucker werden primär für die externe Korrespondenz verwendet, da der Charakter des persönlich geschriebenen Briefes bewahrt werden soll. Über Matrixdrucker werden Schriftstücke für den hausinternen Gebrauch und Geschäftsgrafiken ausgegeben. Obwohl Laserdrucker die gleiche Funktionalität bieten, betrachten wir sie aufgrund der noch nicht ausgereiften Technik und des ungünstigen Preis-/Leistungs-Verhältnisses als zur Zeit noch nicht einsatzfähig.

Georg Daub

Leiter der Abteilung Anwendungsentwicklung, Degussa AG, Frankfurt

Die Evaluierung von Arbeitsplatzdruckern erscheint uns mit als der schwierigste Punkt bei der Gestaltung von Arbeitsplatzsystemen, da hier neben den Kriterien der Hardware auch wesentlich die Aufgabe des Arbeitsplatzes und somit die Qualität des Druckbildes ein maßgeblicher Faktor ist. Bedingt dadurch ist eine feste Reihenfolge der Auswahlkriterien nicht möglich.

Die wichtigsten Kriterien für die Evaluierung der im Hause Degussa eingesetzten Drucker sind

- IBM-Kompatibilität,

- Unterstützung des IBM-Zeichensatzes,

- Schriftbild,

- Geschwindigkeit,

- Geräuschentwicklung,

- Variabilität des Druckers (Nutzung von Endlospapier aber auch Einzelblatt,

- Schreiben von Folien etc.),

- Verbreitungsgrad des Druckermodells,

- Image der Herstellerfirma und

- Preis.

Hans Kagerer

Org./DV-Leiter, Gienger GmbH, München

Ein wesentlicher Punkt bei der Auswahl von Arbeitsplatzdruckern ist für unser Unternehmen die Geräuschentwicklung. Wir sind der Ansicht, daß man mehreren Mitarbeitern, die in einem Raum zusammenarbeiten, keinen hohen Lärmpegel zumuten sollte. In solchen Fällen entscheiden wir uns für Tintenstrahldrucker (Siemens oder Tandberg), bei denen es jedoch zwischendurch an der Qualität hapert. Diese werden auch zum größten Teil für den Ausdruck internen Schriftguts verwendet.

Jeder Mitarbeiter, der an einem PC arbeitet, hat für den Ausdruck seiner Daten einen Imagewriter I oder II von Apple zur Verfügung. Allerdings wird auch auf diesen Geräten meist nur internes Schriftgut produziert, wobei das Aufkommen nicht besonders hoch ist. Wahrscheinlich kam aus diesem Grund auch noch keine Anfrage nach einer Schallschluckhaube.

Wolfgang Kleemann

Leiter des Information Centers, Hapag-Lloyd AG, Hamburg

Für die Ausgabe von Texten und Grafiken stehen bei Hapag-Lloyd einige Nadeldrucker mit neun Nadeln sowie zahlreiche Matrixdrucker mit 24 Nadeln zur Verfügung. Da in unserem Haus sehr viel mit Tabellenkalkulation und deren Grafiken gearbeitet wird, fiel die Entscheidung zugunsten eines Druckers mit sehr hoher Auflösung. Typenraddrucker schieden von vornherein aus dem Rennen aus. Allerdings ist bei allen Impact-Druckern die Geräuschentwicklung noch zu hoch. Stellenweise wird daher mit Schallschluckhauben gedämmt. Bei Beschwerden der Mitarbeiter werden vom Verwaltungsdienst Messungen am Arbeitsplatz durchgeführt. Dabei hat sich herausgestellt, daß die Drucker einen weitaus größeren Lärm verursachen, als vom Hersteller im Prospekt versprochen wurde.

Wir haben zur Zeit vier Laserdrucker im Einsatz. Bei diesen Geräten erwarten wir weitere Preissenkungen. An den Laserdruckern stört uns allerdings noch die Tatsache, daß sie in der in Frage kommenden Preisklasse nicht mit DlN-A3-Papier betrieben werden können.

Wolfgang Steinbach

Zuständig für den PC-Einsatz, Schaeffler-Teppichwerke, Herzogenaurach

Bei den Schaeffler-Teppichwerken sind etwa 150 Arbeitsplatzdrucker unterschiedlicher Hersteller im Einsatz. Den Anfang machten die Nadeldrucker FX 100 und 105 von Epson, danach wechselten wir aus Kostengründen zu Fujitsu DX 2200, die über Near Letter Quality verfügen. Eine Schwachstelle dieses Druckers ist jedoch der Einzelblatteinzug. Der Lärmpegel bei den Nadeldruckern ist ein weiteres Problem, das wir demnächst in Angriff nehmen werden. An Stellen, an denen die Geräuschentwicklung unerträglich ist, werden wir Schallschluckhauben installieren.

Bei Schaeffler wurden auch Nadeldrucker mit Letter Quality getestet, und zwar die Modelle P3 und P4 von NEC. Diese Geräte kamen allerdings für uns nicht in Frage, da es Probleme mit den Schnittstellen gab. Laserdrucker werden für uns erst dann interessant, wenn die Anschaffungskosten weiter gesunken sind.

Claus D. Reinbacher

Leiter der Abteilung PC-Entwicklungen, Donelly und Gerardi GmbH & Co. KG, Ettlingen

Als Direktmarketing-Service-Unternehmen sind wir auf Drucker angewiesen, die schnell und schön drucken können.

Aus diesem Grund kommen für unsere Anforderungen nur Nadeldrucker mit 24 Nadeln in Frage. Der Preis spielt bei der Auswahl nur eine untergeordnete Rolle. Begonnen haben wir mit dem Epson LQ 1500, der später vom Nachfolgemodell LQ 2500 abgelöst wurde.

Im Moment sind wir auf dem Sprung zum Laserdrucker; das ist für uns die kommende Technik. Insbesondere für unsere Kunden im Versandhandel ist ein Matrixdrucker ab einer bestimmten Auflage überfordert.

Wir verwenden gegenwärtig einen Laserdrucker von Kyocera, der zehn Seiten pro Minute schafft.