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Larry zieht mal wieder vom Leder

21.06.2001
In Zukunft gibt es nur noch zwei Anbieter von Unternehmenssoftware - Oracle und SAP. Das glaubt jedenfalls Lawrence Ellison, der sich im Übrigen seine italienischen Anzüge nie mit seinem Palm ruinieren würde.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf der Oracle Openworld in Berlin hat Konzernchef Lawrence "Larry" Ellison einmal mehr für Furore gesorgt. Er prophezeite eine Zukunft, in der nur noch zwei Anbieter von Unternehmenssoftware existieren - SAP und natürlich Oracle selbst. "Ariba und Commerce One werden verschwinden", so Ellison. Sprach´s und sagte auch gleich noch Peoplesoft, i2 und Sybase den Exitus voraus. "Siebel hat ernste Probleme. Sie haben jede Menge zusammengekauft und einen tollen Job gemacht, das schnell auf den Markt zu bringen", meint der Oracle-Boss. "Aber sie werden bei der Integration eine harte Zeit haben." Angesichts eines Einbruchs um 24 Prozent im eigenen "Applications"-Geschäft (Computerwoche online berichtete) ziemlich gewagte Töne...

Auch sonst teilte Ellison ordentlich aus - zum Beispiel gegen Handheld-Anbieter. Er selbst besitze auch einen Palm, gestand der Oracle-Chef. Den trage er aber nicht mit sich herum: "Ich ruiniere mir doch nicht meine italienischen Anzüge mit so einem sperrigen Ding." IBM kam natürlich nicht ungeschoren davon - hier zog Ellison über die Qualitäten von DB2 her. "Als die Hardware-Jungs von IBM ihre schnellste Maschine zeigen wollten, haben sie dazu unsere Datenbank genommen", so das CEO-Lästermaul. "Sie können nicht mal ihre eigene Datenbank den Jungs auf der anderen Seite von Flur verkaufen - obwohl die sie umsonst bekämen."