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Larry will nicht vom Network Computer lassen

31.01.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Aus Sicht von Oracle-Chef Lawrence "Larry" Ellison macht das Modell zentralisierter Rechnerpower, auf die Anwender per Thin Client zugreifen, weiterhin Sinn. In seiner Keynote-Rede auf einem Kongress des US-Magazins "Upside" erklärte Ellison, Applikationen ließen sich auf Web-Servern vorhalten, und die allermeisten Nutzer bräuchten nichts weiter als ein billiges und einfaches Internet-Gerät, das als Software lediglich einen Browser enthalte.

Oracle, so Ellison weiter, werde deshalb in Kürze eine Tochterfirma (doch nicht etwa Network Computers Inc.?) gründen, die 200 Dollar teure "Rechner" für diesen Zweck fertigen und ab Juni in Stückzahlen verkaufen soll. Auf die Frage, warum das von ihm in den vergangenen Jahren angepriesene Modell des Network Computer (NC) nicht gezündet habe, schob Ellison Microsoft-Boss Bill Gates die Schuld in die Schuhe. "Sie wollen wissen, warum aus dem NC nichts geworden ist?" fragte der Oracle-Chef. "Ganz einfach - weil Bill Gates bei Robert Palmer [vor der Übernahme durch Compaq Chef von Digital Equipment, Anm. d. Red.] angerufen und ihm gesagt hat, er solle die Dinger nicht bauen."