Oracle OpenWorld

Larry Ellison kündigt "Cloud in a Box" an

20.09.2010
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Oracle-Chef Lawrence "Larry" Ellison hat am Sonntag die Hausmesse OpenWorld 2010 in San Francisco mit einer Keynote-Ansprache eröffnet.

Ellisons Grundsatzrede begann mit einem pathetischen und patriotischen Einspieler zum liebsten und teuersten Hobby des 66-jährigen Konzernchefs - dem Segeln und konkret der 33. Auflage des Americas Cup, den BMW Oracle heuer mal wieder ins Home of the Brave holen konnte.

Danach ging es dann aber doch zur OpenWorld-Sache. Ellison stellte zuerst die Frage, was eigentlich Cloud Computing ist - eher eine Anwendung im Netz (Salesforce.com, SaaS) oder doch eher eine Plattform für Anwendungen (Amazon EC2, PaaS). Oracle sehe Cloud Computing so wie Amazon, sagte Ellison - nämlich als Plattform für standardisierte Software, virtualisiert und elastisch sowie als Kombination aus Hardware und Software.

Larry Ellison bei der Keynote zur Oracle OpenWorld 2010. Foto: Hartmann Studios
Larry Ellison bei der Keynote zur Oracle OpenWorld 2010. Foto: Hartmann Studios
Foto: Hartmann Studios

Mit einem Unterschied: Oracle betrachtet sich eher als Anbieter für Private Clouds, die Unternehmen innerhalb der Grenzen ihrer Firewall betreiben. Und dafür will Oracle Anwendern nun eine "schlüsselfertige" und einfach zu betreibende Lösung anbieten - eine "Cloud in a Box". Die Maschine nennt sich "Exalogic". Sie kombiniert Server und Storage (tiered, SSDs und Platten) via Infiniband-Interconnect, arbeitet mit zwei virtualisierten Gast-Betriebssystemen (Linux und Solaris auf dem Bare-Metal-Hypervisor OracleVM), verwendet eine Scale-out-Architektur ohne Single Point of Failure und ist last, but not least natürlich für das Zusammenspiel mit dem bereits bekannten "Exadata"-Datenbanksystem optimiert.

"Auf zwei dieser Maschinen könnten wir Facebook betreiben", sagte der Oracle-Chef. Für Unternehmen sei allerdings eher OLTP das ideale Einsatzgebiet für die Exalogic-Maschine - sie könne Exadata in nahezu idealer Weise ausreizen, unter anderem weil beide Systeme die wichtigen Daten möglichst im schnellen Hauptspeicher vorhielten. Ellison betonte ein ums andere Mal die Bedeutung des integrierten Zusammenspiels von Hard- und Software, beispielsweise bei der Cache-Kohärenz der Exalogic.

Oracle setzt bei Exalogic ganz offensichtlich auch auf möglichst weitreichende Standardisierung der Systeme in punkto Software. Das soll unter anderem auch die Verteilung von Patches im Fall von Fehlern und Problemen verbessern, weil sich die Korrekturen vorher besser auf vergleichbaren Systemen testen lassen.