Lara Croft in Paris und Prag

17.12.2003
Von Bettina Wirth
Die Geschichte beginnt viel versprechend in Paris düsteren Hinterhöfen. Laras schickes Jeans-Outfit suggeriert, dass die Archäologin mit der Zeit geht.

Die Geschichte beginnt viel ver-prechend in den düsteren Hinterhöfen von Paris. Laras schickes Jeans-Outfit suggeriert, dass die Archäologin mit der Zeit geht. Das ist aber auch alles: Mit dem jüngsten Abenteuer um die beliebte Protagonistin Lara Croft haben die Entwickler von Core Design sich und uns keinen Gefallen getan. Die zwar immer noch vollbusige, aber dafür vollständig erlahmte Lara aus „The Angel of Darkness“ lockt nicht einmal mehr die eingefleischtesten Fans hinterm Ofen hervor.

Nichts von dem, was Lara einst so beliebt machte - ihre Agilität beispielsweise, gepaart mit einer angenehmen Steuerung -, existiert noch. Gut, die Tomb-Raider-spezifische Spielperspektive ist geblieben, dafür nervt die Steuerung gewaltig: Beim Herantreten an eine Tür oder eine Raumecke gibt die CPU eine Blickrichtung vor. Häufig ist das aber nicht jene, in die der Spieler eigentlich schauen will.

Bei schwierigen Sprüngen dauert es oft eine Ewigkeit, die Figur richtig auszurichten. Auch die Antrittsfähigkeit hat gelitten: Bevor Lara schnell losläuft, macht sie häufig zwei langsame Schritte. Die kosten wertvolle Sekunden, wenn ein Gegner auf sie zustürmt.

Die Story: In Paris geht ein Serienmörder um. Auch Laras alter Gegenspieler Werner von Croy fällt dem Killer zum Opfer. Die Polizei verdächtigt die Archäologin. Lara sieht sich gezwungen, selbst zu ermitteln, um sich vom Mordverdacht zu entlasten. Während ihrer Nachforschungen in Prag und Paris kommt sie einer geheimnisvollen Sekte auf die Spur, in deren Auftrag von Croy unterwegs war.

Die Geschichte beginnt also verheißungsvoll, die düstere Atmosphäre nimmt einen schnell gefangen, doch leider verhindern die schlechte Steuerung sowie Logik- und Grafikfehler das Aufkommen jeglicher Spannung. Neu ist, dass Lara jetzt schleichen und mit dem Rücken zur Wand um die Ecke blicken kann. Sieht schön aus, braucht man zum Kämpfen aber nicht. Schon gar nicht, wenn sich Lara etwa den Skelettgegnern nicht einmal stellen muss. Sie kann einfach an ihnen vorbeilaufen.