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Labortest um internationalisierte Domains erfolgreich

12.03.2007
Die Domain-Vergabestelle ICANN hat einen Labortest erfolgreich abgeschlossen, wonach Internet-Adressen nicht mehr nur im lateinischen Standardzeichensatz aufgelöst werden können - ein wichtiger Schritt hin zu einem einheitlichen Web.

Die internationalisierten Domains (IDN) erlauben landesspezifische Schreibweisen, beispielsweise in Chinesisch oder Arabisch. Bisher ist nur der lateinische ISO-Zeichensatz standardisiert, der aus 37 Ziffern, Buchstaben und dem Bindestrich besteht. Die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) hatte den IDN-Labortest im Oktober in Auftrag gegeben, um prüfen zu lassen, ob der Gebrauch internationaler Zeichen die Arbeitsweise der Root-Name-Server beeinträchtigt. Diese 13 Server lösen die eingegebenen Zeichenfolgen nach den Zieladressen auf und leiten den Surfer zur gewünschten Website. Wie von der ICANN erwartet, brachte der Test keine Ergebnisse, die gegen die Verwendung von IDN sprechen könnten: "Alle Systeme reagierten genauso wie von uns erwartet", sagte Tester Lars-Johan Liman. Die letztendlich entscheidende Perspektive der Endanwender berücksichtigte der Labortest aber nicht, da er sich auf die direkte technische Umgebung der Root-Server konzentrierte. Weitere Prüfschritte werden daher laut ICANN folgen müssen, bevor internationalisierte Webadressen global zum Einsatz kommen können. Unterstützer sehen die neue Entwicklung aber bereits jetzt als wichtigen Schritt, das Internet weltweit einheitlich zu gestalten. Die bisher erzielten Testergebnisse können auf der ICANN-Website nachgelesen werden. (sh)