Kundenorientierung bleibt Pflicht

05.08.2004
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Selbstverständlich bleibe die fachliche und soziale Qualifikation ein wichtiges Thema. Man müsse allerdings in schwierigen Zeiten nach Möglichkeiten suchen, "auch in diesem Bereich die Effizienz zu verbessern". "Zielgerichtete Weiterbildung, bedarfsorientierte Personalentwicklung und die elektronischen Hilfsmittel zur Schulung sind gute Werkzeuge, die wir auch einsetzen", so der Bayer-Manager. So stehe der gesamte Weiterbildungskatalog den Beschäftigten online zur Verfügung, und ein Großteil der Kurse könne auch elektronisch stattfinden. Daneben existieren Mischformen mit Präsenzteilen, aber auch die klassischen Tutorenseminare. Damit erhöhe sich die Chance der Mitarbeiter, ihr Know-how zu verbessern, was sie stark motiviere. Darüber hinaus setzt Resch auf weitere Instrumente der Personalentwicklung wie Orientierungs- und Assessment-Center, regelmäßige Personalgespräche, Beurteilungsrunden und den kontinuierlichen Dialog mit den Mitarbeitern.

Die mit einem amerikanischen Architekturpreis ausgezeichnete neue Bayer-Konzernzentrale steuert ihre zahlreichen Tochtergesellschaften, darunter die für das gesamte IT-Geschäft zuständige BBS. (Foto: Bayer)
Die mit einem amerikanischen Architekturpreis ausgezeichnete neue Bayer-Konzernzentrale steuert ihre zahlreichen Tochtergesellschaften, darunter die für das gesamte IT-Geschäft zuständige BBS. (Foto: Bayer)

Vor allem dieser letzte Punkt ist ihm ein besonderes Anliegen. Resch hat beispielsweise einen regelmäßigen eineinhalbstündigen Chat initiiert, in dem die Mitarbeiter sich direkt an ihn wenden können, auch anonym, wenn ihnen etwas nicht passt. Ferner informiert er die gesamte Belegschaft regelmäßig per Mail über alles Wichtige im Unternehmen. Er will aber nicht nur virtuell mit seinen Angestellten ins Gespräch kommen. Immer wieder lädt er rund 20 bis 30 Mitarbeiter aller Hierarchiestufen – "von der Sekretärin bis zum Abteilungsleiter" – und aus unterschiedlichsten Bereichen zu einem Gedankenaustausch ein. Resch wirkt wie ein Missionar, wenn er sagt: "Ich versuche, Menschen zu ermutigen, über Dinge zu sprechen, die nicht gut laufen." Es müsse eine "hohe Bereitschaft" entstehen, über Fehler offen zu reden. Aber nicht mit der Angst im Nacken, "beim ersten Fehler gehen zu müssen". Diese Kommunikationsfähigkeit sei der erste Schritt, Dinge zu verbessern und zu Ende zu führen.

Er wünscht sich, dass die Mitarbeiter stärker mitdenken. Als Dienstleister mit fundierten IT-Kenntnissen haben sie nun die Chance, gemeinsam mit den fachlichen Kollegen der Prozessseite "noch näher an den Problemen und Aufgaben der Anwender zu arbeiten". Dadurch erhalten die BBS-Mitarbeiter einen "viel tieferen Einblick in die Themen und sitzen mit den Fachkollegen an einem Tisch". Ihre Aufgabe bleibe weiterhin die IT-gestützte Umsetzung der Kundenanforderungen, die sie jetzt aber von Beginn an mitbegleiten.