Klare Verpflichtung zur Offenheit
Ein Druck zu Veränderungen kann aber doch auch vom Cloud-Anbieter selbst kommen?
Berle: Natürlich. Es kann auch sein, dass mein Cloud-Provider Services verändert und beispielsweise sein Rechenzentrum aus Deutschland in eine Region abzieht, in der ich meine Daten aus rechtlichen Gründen gar nicht halten darf.
Wie auch immer: Jedes Unternehmen muss die Möglichkeit haben, jederzeit Cloud-Modell und Cloud-Anbieter zu wechseln. Das Unternehmen muss dann seine Cloud-Umgebung plötzlich verändern - und das geht nur mit einer klaren Verpflichtung zur Offenheit, wie wir sie abgegeben haben. HP als einer der größten IT-Anbieter am Markt propagiert eine Offenheit, die wir im Bereich unserer Technologiekomponenten schon seit Jahren praktizieren.
Und das ist auch die Verpflichtung, die wir im Bereich der Public Cloud eingegangen sind. Unsere Public-Cloud-Dienste beruhen auf Openstack-Technologie. Mit Openstack versprechen wir, Offenheit in die Cloud zu bringen, die dem Kunden jederzeit die Möglichkeit bietet zu wechseln. Kunden mit einem Vendor Lockin zu halten wäre für uns nur ein kurzfristiger Gewinn.
Sie sprechen mit Openstack ein Kernelement der Converged Cloud an. Warum haben Sie sich gerade für Openstack und nicht etwa für das Konkurrenzprodukt Eucalyptus entschieden?
Berle: Wir glauben, dass das Unterstützungspotenzial für Openstack von Seiten der Community größer ist als das für Eucalyptus. HP ist bei allen Cloud-Formen aktiv - von der Private Cloud über die Virtual Private Cloud bis zu Public Cloud. Und mit Openstack ist es uns möglich, die Cloud-Mischformen, die die Kunden wollen, zu bedienen.