Kunden bevorzugen zentrale Memories Speichersystem von Amdahl fuer die proprietaere und offene Welt

04.11.1994

PARIS (kk) - "Verteilte CPU-Leistung, aber ein unabhaengiges zentrales Datenzentrum", das sind die Vorgaben der Kundschaft, nach denen sich Amdahls Speicher-Division richtet, erklaerte Mike Master, Vice-President Storage Business des PCMers, anlaesslich eines Presse-Round-tables in Paris.

Die Amdahl Corp., die das Geschaeftsjahr 1993 mit ueber 40 Millionen Dollar Verlust abschloss, arbeitet nach umfangreichen Restrukturierungsmassnahmen mit verkleinerter Belegschaft wieder profitabel.

Neu gegliedert wurden auch die Geschaeftsbereiche, die sich nun in vier Divisionen aufteilen. Den Loewenanteil am Umsatz (rund 70 Prozent) erzielt nach wie vor der Mainframe-Sektor, den Amdahl als CPU-Geschaeft bezeichnet. Die Tochter Antaris, ein Gemeinschaftsunternehmen mit EDS, kuemmert sich um das Software- Business. Ebenfalls in Kooperation befindet sich Amdahl bei Client-Server-Loesungen. Hier ist Sun der Partner. Beide Bereiche machen derzeit aber nur rund fuenf Prozent des Konzernumsatzes aus, wie Vice-President Master ausfuehrt.

Sein Bereich, das Speichergeschaeft, steuert ein Viertel aller Umsaetze bei und wird im laufenden Jahr den Marktanteil um 40 Prozent erhoehen koennen. "Wir wissen nicht, wem wir Marktanteile wegnehmen, aber die Verkaeufe steigen." Die Amerikaner aus Sunnyvale gehen dabei zweigleisig vor: Eine Produktlinie arbeitet strikt kompatibel, das heisst kompatibel zu IBM und deren Speicher fuer Mainframes. Die zweite Strategie hat den Unix-Markt im Visier.

"Derzeit waechst das Speichergeschaeft im CPU-Bereich (= Mainframes) um rund jaehrlich 20 Prozent bei einem Preisverfall von 27 Prozent. Das Business mit Speichern fuer Unix-Rechner expandiert um 50 Prozent, und die Preise sinken nur um rund zehn Prozent", beurteilt der Amdahl-Mann die Situation. Kein Wunder also, dass man das Engagement im Markt fuer offene Systeme staerken will, ohne das alte Kerngeschaeft zu vernachlaessigen. Derzeit bietet der PCMer fuer Unix nur die Serie 3000 an, die von Data General als OEM-Produkt geliefert wird.

Eine im Maerz geschlossene und Ende September erweiterte Vereinbarung mit der Encore Computer Corp., Hersteller der skalierbaren Parallelrechner vom Typ "Infinity 90", soll zur Entwicklung einer voellig neuen Art von Speichersystemen fuehren. Schon im ersten Halbjahr 1995 wollen die in einem Team vereinten Techniker beider Firmen ein Raid-System vorstellen, das plattformunabhaengig einzusetzen ist und hoechste Verfuegbarkeit garantieren soll. Das Projekt mit dem Codenamen "Warp 9" benutzt dabei einen Infinity-90-Rechner, der das Speichersystem kontrolliert und steuert. Der Speicher soll sich sowohl an IBM- kompatible Mainframes anschliessen lassen als auch in offenen Umgebungen arbeiten koennen.

In dem Abkommen wurde auch festgelegt, dass Amdahl die exklusiven Vertriebsrechte fuer die zukuenftige Produktreihe erhaelt. Ausnahmen sind Geschaefte mit der US-Regierung und in Fernost.

Liefern kann der PCMer, an dem die japanische Fujitsu mit 44 Prozent beteiligt ist, zwei neue Plattensysteme, die kompatibel zu IBMs "S/390" sind und sich auch an Amdahls Speicherprozessoren "6690" und "6100" anschliessen lassen. Die beiden Disk-Arrays "6395-3" und "6395-5" ergaenzen das bereits bestehende System "6395-9E" mit 1 TB Speicherkapazitaet am unteren Ende der Leistungsskala. Modell 3 soll bis 90 GB und Modell 5 bis 145 GB an Daten speichern koennen. Beide Speicher verwenden 5,25-Zoll-Platten von Fujitsu, sind modular ausbaufaehig und mit redundanten Lueftungs- und Stromversorgungen ausgestattet. Das Disk-Array 6395- 5 soll noch dieses Jahr, Modell 6395-3 im ersten Quartal 1995 verfuegbar sein.