Künstliche Intelligenz

01.08.1986

Die Anwendung von Methoden der Künstlichen Intelligenz im Hinblick auf industrielle Steuerungs- und Uberwachungssysteme ist das Thema des Esprit-Forschungsprojekts

"Kritic". An der Kooperation beteiligt sind die Krupp Atlas Elektronik GmbH, Bremen, als Projektleiter, sowie British Telecom, London, Framentac, Paris, und das Queen Mary College der Universität London. Im einzelnen werden spezielle Software- und Rechner-Architekturkonzepte erarbeitet, die in der Lage sein sollen, komplexe industrielle Anwendungen zu bewältigen. Hierzu gehören insbesondere Fragen der Wissensrepräsentation, der Schlußfolgerungsmethoden und auch der Behandlung zeitabhängiger Ein- und Ausgaben. Hinzu kommt der Problemkreis des maschinellen Lernens. Zur Finanzierung des zu 50 Prozent von Esprit geförderten Projekts sind insgesamt rund neun Millionen Mark vorgesehen. Der Forschungszeitraum ist auf drei Jahre angesetzt.

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Die Version 4.0 von Arity-Prolog ist jetzt bei der Brainware GmbH, Wiesbaden, lieferbar. Gleichzeitig wird auch eine Reihe von Entwicklungswerkzeugen angeboten: Das "Expert System Development Package" vereinfacht laut Anbieter die Entwicklung von Expertensystemen und natürlichen Sprachoberflächen. Beim "SL-Development Package" handelt es sich um eine Implementierung der SQL-Datenbanksprache. Zusammen mit "Arity Prolog" dient das System dazu, intelligente DB-Anwendungen zu schreiben. Zur erleichterten Entwicklung von Menüs und Fenstern ist das "Arity Screen Design Toolkit" bestimmt. Microsoft-Windows wird unterstützt. Mit dem "Arity Interchange Toolkit" schließlich können Daten zwischen "Arity Prolog" und anderen Programmen, beispielsweise Lotus 1-2-3, ausgetauscht werden.

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Ein Expertensystem für die chemische Analyse wurde jetzt im Philips Forschungslaboratorium Hamburg unter der Bezeichnung "Expertise" entwickelt. Die Software unterstützt den Benutzer dabei, unbekannte Substanzen durch Auswertung von Infrarotspektren zu untersuchen. Ein Charakteristikum der Interpretation von chemischen Meßdaten ist, daß diese generell fehlerbehaftet und nicht exakt reproduzierbar sind. Bei den von Philips entwickelten Verfahren werden solche Unsicherheiten durch die Methode der unscharfen Mengen ("fuzzy sets") erfaßt.