Künstliche Intelligenz

01.04.1988

Kommerziellen Anwendern in England steht jetzt mit "Cramm" ein Expertensystem zur Verfügung, das Schwächen in der Systemsicherheit aufspüren soll. Die Software ist eine gemeinsame Entwicklung des englischen Regierungsunternehmens CCTA und der British Applied Systems, London, und macht nach Herstellerangaben den Einsatz von unternehmensfremden Systemberatern überflüssig.

Für die Anwendungsentwicklung sowie die Anwenderunterstützung im KI-Bereich eröffnete Rank Xerox kürzlich in Madrid sein "Artificial Intelligence Operations Center". An die 50 Entwicklungsprojekte sollen in den nächsten drei Jahren mit Hilfe dort ansässiger Unternehmen durchgezogen werden. Ebenfalls soll das Center angesichts der fehlenden spanischen KI-Spezialisten dazu dienen, Studenten für diese Technologie zu interessieren.

Damit Börsenmakler die tägliche Flut an Devisen- und Aktienpreisen in den Griff bekommen, entwickelt jetzt die Intelligent Environments Ltd., London, in Zusammenarbeit mit einem Börsenspezialisten KI-Tools für diesen Bereich. Ziel der kürzlich gegründeten "Intelligent Environment City" ist es, die Finanzbranche mit Echtzeit-Produkten zur Distribution, Darstellung und Analyse von Daten aus Finanzdiensten zu versorgen. Die Tools werden unter dem Namen "Crystal City" vertrieben.

Für die Entwicklung von wissensbasierten Systemen bietet die Gesellschaft für Prozeßrechnerprogrammierung mbH (GPP), Oberhaching, ein neues Software-Tool an. "Knossos" kann neben VAX-Rechnern unter VMS auch auf Unix-Systemen von Apollo, Sun und Hewlett-Packard eingesetzt werden. Die Bedienung des Systems erfolgt im Maskendialog. Zur Konsultation von Wissensbanken steht dem Anwender eine Inferenzkomponente mit zwei verschiedenen Interpretationsmechanismen zur Verfügung.

Zwei neue Expertensystem-Tools der amerikanischen Carnegie Group Inc. kündigte die Danet GmbH, Darmstadt, an. "Simpak" dient zur Simulation diskreter Abläufe in Planungs-, Vorhersage- und Entwurfsmodellen. Die interaktive Grafikoberfläche "Graphpak" übernimmt die dynamische Darstellung von Instrumentenanzeigen und Diagrammen während des Programmablaufs. Beide Produkte laufen derzeit auf Systemen von DEC, Symbolics und Texas Instruments in Verbindung mit Knowledge Craft Release 3.1 von Carnegie.

Ein Joint-venture zur Entwicklung eines Entscheidungstabellensystems ist die Eigner + Partner GmbH, Karlsruhe, mit der Münchener Interface Computer GmbH eingegangen. Das geplante System soll einen ersten Schritt bei der Anwendung von wissensbasierten Systemen im Ingenieurbereich darstellen. Ein Prototyp wird schon auf der CAT '88 in Stuttgart zu sehen sein.

Die Integration von digitaler Signalverarbeitung und Künstlicher Intelligenz ist jetzt nach Angaben von Texas Instruments Deutschland GmbH, Freising, in dem System "Explorer Odyssey" realisiert. Das Produkt soll bei der Entwicklung von Anwendungen im Bereich der Bild- und Sprachverarbeitung eingesetzt werden.

Den deutschen Vertrieb für "Epi-tool", eine Softwareumgebung für Expertensysteme, übernimmt die Bonner Gesellschaft für innovative Informationssysteme mbH. Das Produkt ist eine Entwicklung der schwedischen Epitec AB und wird im industriellen Bereich für die Expertensystementwicklung eingesetzt. Verfügbar ist die Software derzeit auf VAX-Rechnern unter VMS und für die KI-Workstation Xerox 1186.