Künstliche Intelligenz

05.02.1988

Unter der Bezeichnung "DASD/ Advisor" bringt die ESC Software GmbH, Düsseldorf, zusammen mit ihrer Muttergesellschaft Boole & Babbage ein Expertensystem für den Bereich Performance-Management auf den Markt. Das Produkt ist eine Option zu dem bestehenden System "DASD/Response Manager" und benutzt in der DASD/RM-Datenbank enthaltene Systeminformationen, um Performance-Probleme zu erkennen und zu analysieren. Das System soll im ersten Quartal auf dem europäischen Markt verfügbar sein.

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Mit 3D-Grafikfähigkeiten ist das neue wissenbasierte Diagnosesystem "Ianus" der Gesellschaft für Technologietransfer, St. Georgen, ausgestattet. Die Software läuft auf den Grafik-Workstations von Apollo Domain und dient dazu, ein komplexes Objekt auf Fehler hin zu überprüfen. Der betroffene Gegenstand wird dabei in der oberen Monitorhälfte als schattiertes 3D-Volumenmodell und in der unteren Bildschirmhälfte als 3D-Drahtmodell dargestellt.

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Zu einem KI-Gipfeltreffen kommen jetzt amerikanische und japanische Experten in Tokio zusammen. Im wesentlichen geht es dabei um die beiden Themenkreise Sprachverarbeitung und Aus- beziehungsweise Weiterbildung. Schirmherr des Meetings ist das Ministry of International Trade and Industry (MITI). Auf japanischer Seite partizipieren Wissenschaftler und Ingenieure, die im Rahmen des Computerprojekts der fünften Generation arbeiten. Für die Amerikaner geht es dem Vernehmen nach vor allem darum, neue Impulse für ihre Strategic Defense Initiative (SDI) zu bekommen.

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Für die Version 3.0 ihres Entwicklungswerkzeugs "Golden Common Lisp 286" hält die Gold Hill Computers Corp. aus Cambridge/Massachusetts bis zum 31. März eine Reihe von Einführungsangeboten bereit. Die Software unterstützt nach Angaben des Herstellers die Programmentwicklung mit Common Lisp unter dem Betriebssystem MS-DOS. Das neue Release ist ab sofort verfügbar, eine 386-Ausführung des Tools soll noch im ersten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen.

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Ein Werkzeug zur Entwicklung von Expertensystemen bietet jetzt die Münchener Digital Equipment GmbH für ihre Arbeitsplatzrechner an. "Nexpert Object" wurde bei der Neuron Data in Palo Alto/Kalifornien entwickelt. Lauffähig ist das Tool auf den VAXstation 2000 und II/GPX sowie auf der VAXmate. Laut Anbieter wird das Produkt demnächst auch für die VAXstation 3200/3500 verfügbar sein. Nach DEC-Angaben unterstützt die VAXstation-Ausführung der Software direkte Lese- und Schreibzugriffe auf das relationale Datenbanksystem "VAX RDB/VMS". Außerdem richte sich "Nexpert Object" nach dem VAX-Aufrufstandard.

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Die Gründung eines landesweit tätigen "Bayerischen Forschungszentrums für wissensbasierte Systeme" nimmt konkrete Formen an: Mittlerweile haben zwischen dem Initiator, dem bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, und 20 Unternehmen dar bayerischen Elektroindustrie erste Kontaktgespräche stattgefunden. Die Institution wird ihren Sitz in Erlangen/Tennenlohe haben und gleichzeitig an die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Integrierte Schaltungen (AIS) angeschlossen sein. Als Mittler für den Technologie-Transfer von der Forschung zur Wirtschaft soll das Zentrum für angewandte Mikroelektronik der bayerischen Fachhochschulen (ZAM) in Burghausen wirken. Für die Forschungsinstitution in Erlangen/Tennenlohe sind bei einem Start im Herbst 1988 Investitionskosten in Höhe von 15,5 Millionen Mark veranschlagt. Nach den Vorstellungen des bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sollte davon die bayerische Industrie die Hälfte, also 7,75 Millionen Mark, tragen.