In den meisten Mobiltelefonen, die Sony Ericsson in den vergangenen zwei Jahren verkauft hat, klafft eine kritische Sicherheitslücke. Das zeigt eine Untersuchung des Technologie-Zentrum Informatik der Universität Bremen. Mögliche Angreifer können einen Trojaner installieren und erlangen dadurch den vollständigen Lese- und Schreibzugriff auf das interne Dateisystem der Handys. Dort befinden sich neben den Einstellungen für das Mobiltelefon und sicherheitskritischen Zertifikaten auch die persönlichen Nachrichten: SMS, MMS und E-Mails.
Wenn der Angreifer das Zertifikat ersetzt, kann er sich als Hersteller des Mobiltelefons ausgeben. Dadurch bekommt er Zugriff auf alle geschützten Funktionen, kann den Benutzer ausspionieren oder teure Premium-SMS auf seine Kosten versenden. Sein Opfer kann er auf Schritt und Tritt überwachen und ein komplettes Bewegungsprofil aufstellen, indem er den Telefonbesitzer mit der eingebauten Handy-Kamera beobachtet, über das Mikrofon belauscht sowie private Informationen aus dem Adressbuch, dem Terminkalender, SMS und E-Mails mitliest.