Web

Kritik an Suns Solaris-Politik nimmt zu

04.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In einem offenen Brief in der Zeitung "San Jose Mercury" beschwert sich eine Gruppe von Anwendern bei Sun-Boss Scott McNealy über dessen Betriebssystem-Politik. Sie kritisieren vor allem die Entscheidung des Herstellers, entgegen früherer Aussagen vorerst keine Portierung von "Solaris 9" für Intel-Plattformen anbieten zu wollen. Sun hat seit Mai Solaris 9 für seine eigene Sparc-Server-Architektur im Programm.

Seitdem 1993 die Solaris-Version 2.1 erschien, unterstützt das Betriebssystem auch Intels x86-Architektur. Für den Hersteller ist es allerdings wesentlich profitabler, Solaris zusammen mit seinen eigenen Highend-Servern zu verkaufen, als das Geschäft mit reinen Softwarelösungen wie den x86-Portierungen seines Betriebssystems. Gleichzeitig erwächst dem Hersteller zusehends Konkurrenz durch Linux- und Windows-basierende Server.

Die Anwender beschweren sich darüber, dass Sun im Laufe der letzten drei Jahre die Zahl der von Solaris unterstützten Plattformen immer weiter reduziert hat. Sun bestreitet, die Intel-Version von Solaris 9 grundsätzlich auf Eis legen zu wollen. Es handle sich lediglich um einen "unbefristeten Aufschub", heißt es dazu aus der Firmenzentrale. Die Verfasser des offenenen Briefs wollen Klarheit: Sie fordern Scott McNealy zu einem direkten Gespräch mit der "Save-Solaris"-Organisation und Vertretern der Technikpresse heraus. (ave)