Krise als Chance verstanden:Mannesmann entdeckt Software-Sanierung

14.01.1983

MÜNCHEN (bi) - Zwei führende Leute der Softlab GmbH, München haben sich mit Mannesmann im Rücken selbständig gemacht: Ulfried Maiborn, bislang Geschäftsführer der Softlab, und Ernst Denert, früher leitender Softwaretechnologe des Münchner Softwarehauses. Erste Aufträge seien bereits eingefahren, läßt Maiborn, einer der beiden Geschäftsführer der neuen Gesellschaft, verlauten. Name des Unternehmens: sd&m gmbh - wie Software, Design und Management. Standort ist München.

Die am 1. September gegründete GmbH, an der die Mannesmann AG, Düsseldorf, über verschiedene Tochterunternehmen mit 50 Prozent beteiligt ist, verspricht sich von der Neukonzipierung, Realisierung und "Sanierung" altersschwacher Programme und Projekte gute Marktchancen, besonders im Hinblick auf die vielbeschrieene Softwarekrise, die das Unternehmen als seine Chance verstanden wissen will. Auch Kommunikationsnetze möchte sd&m bauen. Die Vermarktung liegt in den Händen von Wolfgang Lohmann, bislang Vertriebsmann der Siemens AG. Maibaum und Dehnert halten die restlichen 50 Prozent der Anteile.

Die Gründung ist mit einem Stammkapital von 200 000 Mark und einem Betriebskapital von 1,2 Millionen ausgestattet. Beschäftigt werden zunächst 14 Mitarbeiter; die geplante Größe liegt bei 50 Personen. sd&m will sich weder auf Branchen noch auf Systemhersteller festlegen.